Symbolbild, Pensionisten telefoniert
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Chronik

Pensionistin fiel falschen Polizisten zum Opfer

Im Bezirk Oberwart ist eine 74-jährige Frau Opfer von falschen Polizisten geworden. Sie übergab einem Mann Bargeld und Schmuck als Kaution für ihre Tochter.

Die Betrugsmasche ist nicht neu: Die Frau wurde telefonisch von vermeintlichen Polizisten kontaktiert, die ihr mitteilten, dass ihre Tochter einen Verkehrsunfall verursacht habe, bei dem ein Kind ums Leben kam und sie deshalb in Haft sei. In das Telefonat mischte sich auch ein Oberstaatsanwalt ein, der der 74-Jährigen erklärte, dass die Tochter auf Kaution frei kommen könne. Sprechen könne sie mit ihrer Tochter nicht, weil sich diese bei dem Unfall die Zunge verletzt habe. Dass hier auch ein vermeintlicher Staatsanwalt mitgewirkt habe, mache den Fall besonders dreist, so Polizeisprecher Helmut Marban.

Übergabe in Wiener Neustadt

Als Übergabeort für die Kaution wurde Wiener Neustadt vereinbart. Dort händigte die 74-Jährige einem Mann Bargeld und Schmuck mit einem Gesamtwert im mittleren fünfstelligen Eurobereich aus, wie die Polizei mitteilte. Als die Pensionistin ihre Tochter kontaktierte, flog der Betrug auf. „Keine Polizeibehörde auf der ganzen Welt, keine Strafverfolgungsbehörde auf der ganzen Welt, würde jemals so eine Vorgangsweise wählen und eine vermeintliche Kaution sich überbringen lassen und dann an einem anderen Ort einkassieren. Das ist eine Vorgangsweise, die absolut nicht passieren kann und darf“, sagt Marban.

Laut Polizei soll es sich bei dem Täter um einen 60- bis 65-jährigen alten Mann handeln. Er ist 1,65 Meter bis 1,70 Meter groß und schlank, er hat blonde, kurze Haare und eine auffällig rote Gesichtsfarbe. Sachdienliche Hinweise sind an die Polizeiinspektion Bad Tatzmannsdorf erbeten, unter der Telefonnummer 059133 1241.