Für diese Transaktion wurde die „A-Nobis Reserve GmbH“ gegründet worden, die die Flaschen lagert. Die um acht Millionen Euro errichtete Sektkellerei A-Nobis in Zurndorf (Bezirk Neusiedl am See) war im Jahr 2020 eröffnet worden. Dann sei die Coronavirus-Pandemie gekommen und wirtschaftlich sei nichts mehr gegangen, erklärte Norbert Szigeti.
Um weiterhin den laufenden Zahlungsverpflichtungen nachkommen zu können, bat Szigeti die Wirtschaftsagentur Burgenland um Hilfe. Denn Sekt muss mindestens drei Jahre lang reifen. Das verursache hohe Kosten, bringe aber in dieser Zeit keine Umsätze, sagte Szigeti am Dienstag: „Wir hätten es auch anders finanzieren können, wir hätten es auch über die Bank oder privat finanzieren können. Wir haben uns aber für das Service der Wirtschaftsagentur Burgenland entschieden.“

800.000 Euro für 200.000 Flaschen Sekt
800.000 Euro erhielt Szigeti für den Sektverkauf von der Wirtschaftsagentur Burgenland. Für Geschäftsführer Harald Zagiczek ist das ein gutes Finanzierungsmodell. Selbst im Fall einer Insolvenz verfüge die Wirtschaftsagentur über 200.000 Flaschen Sekt, die verkauft werden könnten. Aber Zagiczek geht davon aus, dass Szigeti den Sekt zurückkauft – samt Verzinsung und Lagerkosten.
„Es ist die ursächlichste Aufgabe der Wirtschaftsagentur, bestehende Betriebe im Burgenland zu unterstützen. Und dies war der Weg, entsprechendes Kapital ins Unternehmen zu bringen und wir haben uns durch die Rohware entsprechend besichert, um das Risiko für den Kapitalgeber zu minimieren“, erklärte Zagiczek.
Szigeti verkaufte nach eigenen Angaben im Vorjahr 250.000 Flaschen Sekt. Für heuer rechnet er mit einem Absatz von 400.000 Flaschen. In der A-Nobis Kellerei in Zurndorf kostet eine Flasche Sekt je nach Qualität zwischen 18 Euro, 50 Euro und 75 Euro.

FPÖ ortet „mysteriösen Deal“
Die FPÖ sprach am Mittwoch in einer Aussendung von einem „mysteriösen Deal“ der Wirtschaftsagentur Burgenland und dem „nächsten Elfmeter für den Rechnungshof". „Das Land hat verschiedene Instrumente, um Unternehmen in wirtschaftlicher Expansion oder Schwierigkeiten zu helfen. Warum gerade hier der An und spätere -Verzinste Verkauf eines Produktes gewählt wurde, ist speziell“, so FPÖ-Landesgeschäftsführer Rudolf Smolej.