Neusiedler See Mitte April 2023
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Umwelt

Onlineplattform: Zukunft des Neusiedler Sees

Wie es mit dem Neusiedler See in Zeiten historisch niedriger Wasserstände weitergeht, damit beschäftigt sich nun auch eine Onlineplattform, die von den Herausgebern des Buches „Das Ende des Neusiedler Sees?“ ins Leben gerufen wurde.

Die Plattform soll nicht nur Fachleute zu Wort kommen lassen, sondern auch zur Diskussion einer Region über ihre eigene Zukunft als „Patient Zero“ der Klimakrise anregen, betonten Christian Janisch, Alois Lang und Bibi Watzek. Man will über die Website auch auf aktuelle Entwicklungen und Fragen aus der Bevölkerung eingehen.

Maracek: Kurzfristige Entspannung durch Regen

Der Regen der vergangenen Wochen habe kurzfristige Entspannung gebracht, erläuterte Karl Maracek, Referatsleiter für Hydrografie im Amt der burgenländischen Landesregierung. Der Wasserstand stieg um zehn Zentimeter auf 115,1 Meter über Adria. Der Abstand zum ohnehin schon schlechten Vorjahr halbierte sich dadurch und liegt nun bei zehn Zentimetern. Problematisch sei neben dem See aber auch das Grundwasser im Seewinkel, meinte Ökotourismusmanager Lang. Diesem fehle mehr als ein Meter auf die Durchschnittswerte.

Den Ökotourismus in der Region sieht Lang nicht gefährdet. Die Vogel- und Pflanzenwelt im Seewinkel sei artenreich. Er könne sich solche dramatischen Änderungen, dass es in dem Seegebiet nichts mehr zu erleben und zu sehen gebe, derzeit nicht vorstellen. Die Auswirkungen der Veränderungen in der Region auf die Tiere kommentierte Lang launisch: „In der Tierwelt ist sicher der Mensch die Art, die am wenigsten flexibel ist.“