Lenzing Werk in Heiligenkreuz
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Wirtschaft

Lenzing kauft Biomassekraftwerk in Heiligenkreuz

Der oberösterreichische Faserhersteller Lenzing kauft ein Biomassekraftwerk in Heiligenkreuz (Bezirk Jennersdorf). Es soll den dortigen Standort mit Energie versorgen und rund 50 Prozent des bisherigen Bedarfs an Erdgas abdecken, teilte Lenzing am Donnerstag mit.

Absatzrückgänge und die hohen Gaspreise hatten den Betrieb zuletzt vor Herausforderungen gestellt. In Heiligenkreuz wurden zwei der drei Produktionslinien heruntergefahren. Bis Juni gilt Kurzarbeit – mehr dazu in Lenzing rutscht ins Minus. Mit dem 43-Megawatt-Biomassekraftwerk soll die Abhängigkeit von Erdgas in Heiligenkreuz reduziert werden – bisher lag der Anteil erneuerbarer Energien durch Biomasse und Biogas bei unter zehn Prozent.

CO2-Emissionen um 50.000 Tonnen pro Jahr senken

Energieunabhängigkeit, Standortsicherheit und CO2-Reduktion werden vorangetrieben, betonte das Unternehmen in einer Aussendung. Die CO2-Emissionen sollen um 50.000 Tonnen pro Jahr gesenkt werden. „Mit dieser strategischen Investition leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Standortsicherheit und stärken unser Angebot an umweltschonenden Spezialfasern“, betonte Christian Skilich, Chief Pulp Officer der Lenzing Gruppe.

Der Vertrag für den Erwerb des Biomassekraftwerks der Energie 42 Beteiligungs GmbH im Businesspark Heiligenkreuz wurde bereits unterzeichnet. Die Durchführung der Transaktion sei von behördlichen Genehmigungen abhängig, werde aber noch im zweiten Quartal 2023 erwartet, so Lenzing.

Ziel: Bis 2050 CO2-neutral produzieren

Das Unternehmen sieht im Erwerb des Biomassekraftwerks auch einen Schritt zur Erreichung der eigenen Klimaziele. Bis 2030 will Lenzing die CO2-Emissionen pro Tonne Produkt um 50 Prozent reduzieren und bis 2050 CO2-neutral produzieren.