Abgelaufene Lebenssmittel
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Umwelt

Greenpeace: Studie zu Lebensmittel-Haltbarkeit

Pro Haushalt werden jährlich rund 400 Euro in Form von noch genießbaren Lebensmitteln in den Müll geworfen. Umgerechnet auf alle österreichischen Haushalte sind das 1,6 Milliarden Euro. Greenpeace führt derzeit eine Langzeitstudie durch. Überprüft werden sechs Lebensmittel auf ihre tatsächliche Genießbarkeit.

Greenpeace überprüft seit März 2023 sechs Lebensmittel auf ihre Genießbarkeit, auch wenn das Ablaufdatum mittlerweile schon einen Monat her ist. Konkret geht es um Osterschinken, rohe Eier, bunte Eier, Striezel, Frischkäse und Mischbrot. Das Ergebnis: Bis auf die gekochten Eier waren alle Produkte in Ordnung, sowohl vom Geschmack, Geruch und Aussehen her als auch mikrobiologisch.

Abgelaufene Lebenssmittel werden in einem Labor untersucht
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In diesem Labor werden die Lebensmittel untersucht

Bei den gefärbten Eiern war der Geruch – jetzt einen Monat über Mindesthaltbarkeitsdatum – schon auffällig und es hat sich auch der Dotter begonnen von dem Eiweiß zu trennen. Deswegen haben die Sensoriker und Sensorikerinnen auch von einer Geschmacksprobe abgesehen", sagte Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftsexperte bei Greenpeace.

Studie zu Lebensmittelhaltbarkeit

26 Kilo Lebensmittel, die eigentlich noch genießbar wären, landen in Österreich pro Sekunde im Müll. Übers Jahr gerechnet werden so rund 830.000 Tonnen Lebensmittel entsorgt, schätzt die Umwelt-Organisation Greenpeace. Dabei halten Lebensmittel meist viel länger als das Ablaufdatum nahelegt.

Weitere Prüfungen in einigen Monaten

Aus bakterieller Sicht hätten aber auch die gefärbten Eier den Test im Labor der Lebensmittelversuchsanstalt in Klosterneuburg (Niederösterreich) bestanden. Greenpeace wird die fünf übrigen Produkte auch noch zwei und drei Monate nach dem Ablaufen der Mindesthaltbarkeit überprüfen lassen.

Abgelaufene Lebenssmittel  Abgelaufene Lebenssmittel werden in einem Labor untersucht
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Auch die Eier hätten den Test aus bakterieller Sicht bestanden

„Was das Mindesthaltbarkeitsdatum angeht, wäre es sicher sinnvoll, zum Beispiel im Lebensmittelkodex realistischere Mindesthaltbarkeitsdatum festzulegen. Denn derzeit legen Hersteller das Mindesthaltbarkeitsdatum sehr kurz fest, um etwaigen Haftungsfragen zu entgehen und die Lebensmittel sind dann in der
Regel aber noch deutlich länger ganz einwandfrei genießbar“, so Theissing-Matei.

Lebenssmittel  im Müll
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Pro Sekunde werden in Österreich 26 Kilogramm Lebensmittel weggeworfen

In Österreich werden jährlich rund 830.000 Tonnen Lebensmittel verschwendet, weil sie mit dem Ablaufen des Mindesthaltbarkeitsdatums im Müll landen. Das heißt, pro Sekunde werden 26 Kilogramm Lebensmittel weggeworfen.