Biomassekraftwerk Oberwart
ORF/Norbert Lehner
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Wirtschaft

Testbetrieb: Methangas aus Papierabfällen

In einem Biomassekraftwerk in Oberwart soll künftig aus Papierabfällen ökologisch sauberes Methangas erzeugt werden. Die Pläne dazu gibt es schon länger, CoV-Pandemie und Lieferengpässe verzögerten das Projekt aber erheblich. Ende April soll nun der Testbetrieb starten.

Das Biomassekraftwerk am Nordrand von Oberwart hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich: Gebaut vom früheren Erdgasunternehmen BEGAS, wurden Strom und Wärme zunächst aus Holz erzeugt. Wegen der hohen Holzpreise wurde das unrentabel. Das Werk wurde an die Firma BIO-Brennstoff GmbH verkauft, ein Unternehmen der Baumit GmbH. Befürchtungen in der Bevölkerung, dass das Werk in eine Müllverbrennungsanlage umgewandelt wird, konnten zerstreut werden.

Reil: Innovativer Energieträger

Ursprünglich gab es den Plan, aus Reststoffen der Papierindustrie einen Baustoff zu erzeugen. Dieses Vorhaben wurde geändert, als man erkannte, dass sich aus den Papierabfällen ein hochwertiges Gas gewinnen lässt. Es enthält besonders viel Methan und Wasserstoff und könnte am Ende eines technisch anspruchsvollen Prozesses ins öffentliche Netz eingespeist werden. Dieses ökologisch saubere Gas wäre ein innovativer Energieträger, betonte der Geschäftsführer der BIO-Brennstoff GmbH, Eberhard Reil.

Nach einem behördlich genehmigten Versuchsbetrieb in den Jahren 2020/21 wollte man rasch in einen Dauerbetrieb wechseln, doch wegen der Pandemie kam es zu einer erheblichen Verzögerung. So wurde ein dringend benötigter Wärmetauscher erst vor einigen Monaten geliefert. Ende April soll nun der Testbetrieb starten.