Zicksee wird immer mehr zur Sandwüste
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Umwelt

Zicksee verwandelt sich in Sandwüste

Seit Juli 2022 ist der Zicksee in St. Andrä (Bezirk Neusiedl am See) komplett ausgetrocknet. Der wichtige Lebensraum für Ziesel, Fische und Graugänse verwandelt sich zunehmend in eine Sandwüste. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf den Tourismus in der Region.

Früher war der Zicksee für seine faszinierende Artenvielfalt bekannt und hat Vogelkundler wie auch Badegäste angezogen. Im Juli des Vorjahres ist der See allerdings zur Gänze ausgetrocknet – mehr dazu in Kein Wasser im Zicksee: Rettungsaktion für Fische Jetzt findet man dort eine Sandwüste vor. Der Wind fegt über den rissigen Boden und verteilt den Sand auf den umliegenden Feldern. Touristen kommen vorwiegend, um sich den ausgetrockneten See anzusehen.

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ausgetrockneter Zicksee
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Zicksee wird immer mehr zur Sandwüste
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Wanderer beim ausgetrockneten Zicksee
ORF/Gabi Schiller
Zicksee wird immer mehr zur Sandwüste
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Wanderer beim ausgetrockneten Zicksee
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Zicksee wird immer mehr zur Sandwüste
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Wanderer beim ausgetrockneten Zicksee
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Zicksee wird immer mehr zur Sandwüste
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Hoffen auf Stammgäste

Das ist auch dem Bürgermeister von St. Andrä, Michael Schmidt (SPÖ), bewusst. Dennoch hofft er, dass Gäste kommen, sobald es wieder wärmer ist. Es gebe derzeit weniger langfristige Buchungen. Die Gäste würden sich eher kurzfristig entscheiden. St. Andrä ist vor allem unter Campern beliebt und bekannt.

Der Campingplatz am See verfügt über rund 300 Stellplätze. Aktuell sind nur 20 besetzt. Nach wie vor begehrt sind laut Gemeinde die rund 600 Plätze für Mobilheime. Viele Pächterinnen und Pächter kommen schon seit Jahren. Nur wenige Parzellen sind nicht belegt. Auch Traditionsbetriebe im Ort setzen auf ihre Stammgäste. „Es schaut nicht so schlecht aus, weil wir viel Stammpublikum haben. Derzeit wird oft kurzfristig gebucht. Die Leute kommen gerne zu uns, um Stress abzubauen. Außerdem darf man nicht vergessen, dass das Gelände am Zicksee wunderschön ist. Die Leute kommen am Wochenende. Momentan merkt man bei schönem Wetter gar nicht, dass der Zicksee nicht da ist“, sagte Gastwirtin Simone Husz-Gelbmann.

Zusätzliche Angebote sollen Gäste bringen

Dem Bürgermeister der Gemeinde ist jedoch bewusst, dass es zusätzliche Angebote geben muss. Man habe schon in den vergangenen Jahren versucht vom Badespaß wegzukommen, weil ja die Wasserproblematik nicht erst seit gestern bestehe, so Schmidt. Es gelte, andere Angebote zu schaffen. Man habe im Vorjahr etwa auch schon ein Open-Air-Kino gegeben. Auch habe man schon ein Trampolin-Land in der Gemeinde gehabt, sagte Schmidt. In diesem Sinne wolle man weiter agieren. Die Hoffnung darauf, dass sich der Zicksee irgendwann wieder mit Wasser füllt, hat man in der Seewinkelgemeinde jedenfalls noch nicht aufgegeben.

Aus Zicksee wurde Sandwüste

Im vergangenen Sommer ist der Zicksee komplett ausgetrocknet, tauschende Fische erstickten deshalb im Schlamm. Nun hat sich der See in eine Sandwüste verwandelt. Das hat auch Folgen für den Tourismus.