Spinat aus Pöttsching
ORF/Raphaela Pint
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Chronik

Hochsaison für heimische Spinatbauern

Vier von zehn Burgenländerinnen und Burgenländern essen am Gründonnerstag immer Spinat. Die Tradition hält sich, weshalb auch bei den wenigen Bauern, die Spinat im Burgenland anbauen, gerade Hochsaison ist.

Die Spinaternte ist im Burgenland meist mühsame Handarbeit, so auch am Bio-Hof Tomschitz in Pöttsching (Bezirk Mattersburg). Stück für Stück muss jede einzelne Spinatrosette geputzt werden. „Der Spinat ist jetzt den ganzen Winter über draußen gewesen. Den haben wir im September und Oktober gesät. Die Keimblätter sind vergilbt, die muss man wegschneiden. Das ist ein kurzer Schnipser“, so Bio-Bäuerin Sabine Müller.

Spinat aus Pöttsching
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Spinat eignet sich gut für den Überwinterungsanbau

Regionaler Spinat zu Ostern gefragt

Rund um die Osterfeiertage ist immer viel los, denn für viele Burgenländerinnen und Burgenländer gehört am Gründonnerstag Spinat auf den Tisch. „Wir merken das, dass wir einfach drei- bis viermal so viel Spinat brauchen, als in einer normalen Woche“, so Müller.

Spinat beliebt zu Gründonnerstag

Vier von zehn Burgenländerinnen und Burgenländern essen am Gründonnerstag Spinat

Spinat wird im Burgenland im kleinen Stil angebaut – vor allem für die Direktvermarktung. Robert Tomschitz nutzt ein paar hundert Quadratmeter für seinen Spinat. Er ist ein klassisches Wintergemüse und eine Art Superfood – Spinat ist etwa reich an Vitamin B, Kalium, Kalzium oder Magnesium. „Bei uns ist der Spinatanbau vor allem wichtig, weil wir auch über den Winter und im zeitigen Frühjahr unsere Kunden beliefern wollen – und da eignet sich der Spinat sehr gut für den Überwinterungsanbau“, so Tomschitz.

Spinat aus Pöttsching
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Spinatanbau in Pöttsching

Gründonnerstag hat nichts mit grünen Speisen zu tun

Auch im Bischofshof in Eisenstadt wird anlässlich des Gründonnerstags traditionell Spinat gekocht – obwohl der Gründonnerstag und grüne Speisen eigentlich nicht zusammengehören. „Gründonnerstag kommt eigentlich aus dem Mittelhochdeutschen oder dem Althochdeutschen. Im vierten Jahrhundert hat man sich zum Beispiel in Jerusalem auf dem Ölberg getroffen und hat diesen Tag gefeiert und natürlich auch geweint. Grönen hat das damals geheißen. Im Althochdeutschen heißt es dann greinen, was soviel heißt wie jammern oder weinen heißt“, sagte Christa Frauenschiel von der Katholischen Frauenbewegung. Aus Greinen wurde später grün und damit der Spinat populär.