Chronik

Gedenkinitiative Rust: Erinnern an jüdische Familien

Seit zwei Jahren bemüht sich die „Gedenkinitiative Rust“ um die Aufarbeitung von Schicksalen ziviler Opfer des Nationalsozialismus der Stadt. Bei einer Veranstaltung am Dienstagabend im Ruster Seehof stehen jüdische Ruster Familien im Fokus.

Die Mitglieder der Initiative möchten an die teilweise vergessenen Schicksale von Roma, Jüdinnen und Juden und Opfer der Euthanasie erinnern. In Rust lebten 1938 drei jüdische Familien. Alle Familienmitglieder wurden ermordet.

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ORF
Veranstaltung der „Gedenkinitiative Rust“ im April 2022

„Das war die Familie Arnold Hacker, die am Rathausplatz eine Gemischtwarenhandlung gehabt hat. Die Familie Moritz-Loew hat auch eine Gemischwarenhandlung und einen Geldverleih gehabt, in der Hauptstraße und in der Kirchengsse. Die dritte Familie war die Familie Weiß, die am Franz Josef-Platz gewohnt hat. Sie haben einen kleinen Handel betrieben, Tagelöhner waren und eigentlich ein sehr einfaches und bescheidenes Leben geführt haben“, so der Obmann der Gedenkinitiative Rust, Frank Lissy-Honegger.

Wettbewerb für Denkmal

Der Leiter des Österreichischen Jüdischen Museums in Eisenstadt, Johannes Reiss, wird über die Geschichte der Juden im Burgenland – vornehmlich im 20. Jahrhundert – berichten. Ein Wunsch der Initiative ist die Installation eines Denkmals als Zeichen an die zivilen Opfer des Nationalsozialismus in Rust. Derzeit wird darüber nachgedacht, einen Wettbewerb auszuschreiben.