Im Burgenland halten viele Menschen privat Hühner. Es gibt landesweit 2.600 Geflügelhalter. Aktuell gibt es 52 Legehennen-Betriebe im Land: Zwölf davon betreiben Freilandhaltung, 13 sind Bio-Betriebe und die meisten Betriebe – nämlich 27 – haben Bodenhaltung.
Eier-Produzenten fordern höheren Preis
Heinz Schlögl ist Geflügelbauer in Markt St. Martin und Obmann der Geflügelwirtschaft im Burgenland. Er hält an zwei Standorten insgesamt 50.000 Legehennen. Für die Umstellung auf Freilandhaltung fehlt ihm die Fläche. Die hohen Preise für Futter und Energie sind auch für Schlögl eine Herausforderung. So haben sich die Preise für die Futtermittel im Vergleich zu vor eineinhalb Jahren fast verdoppelt. Die Nachfrage nach seinen Eiern sei derzeit zwar sehr gut, aber der Preis sei ein Knackpunkt. Es wäre notwendig, dass die Bauern zwei Cent pro Ei mehr bekämen, forderte Schlögel. Für Bio-Eier lautet die Forderung der Landwirtschaftskammer vier Cent pro Ei mehr.
Pleier: Preis schlägt Bio für Konsumenten
Die hohen Preise für Futter und Energie spüren alle, die Nachfrage sei aber unterschiedlich, sagte Wolfgang Pleier von der Landwirtschaftskammer Burgenland. Man habe eine sehr gute Nachfrage bei Frischeiern, aber nicht bei allen. Man merke momentan, dass Boden- und Freilandhaltungseier sehr gut gingen, Bio-Eier aber nicht so gut wie bisher. Die Teuerung schlage sich in diesem Bereich am stärksten durch. Momentan frage der Konsument nur nach dem Preis und das tue qualitativ hochwertigen Produzenten weh, so Pleier.
Die Zahl der Betriebe ist laut Landwirtschaftskammer im Burgenland aber konstant. Bei Eiern hat Österreich einen Selbstversorgungsgrad von 92 Prozent, dennoch gebe es weniger Eier auf dem Markt, erklärte Schlögl. Wegen der Vogelgrippe sei der Import nicht so stark, diese Eier fehlten eher in der Industrie und in der Verarbeitung und würden von den Schaleneiern sozusagen abgesaugt. Dadurch entstehe momentan ein bisschen ein Nachfragevakuum bei den Schaleneiern im Regal und bei den Ostereiern.
Schlögel-Ei färbt heuer weniger Eier
Schlögl-Ei in Draßmarkt ist der größte Produzent von gefärbten Eiern in Österreich. Heuer werden weniger Eier als sonst gefärbt. Da sowohl Frischeier als auch Ostereier sehr gefragt seien, müsse man einen Kompromiss finden, erklärte Geschäftsführerin Barbara Schlögl. Daher werde es heuer etwa zehn bis 20 Prozent weniger Ostereier geben. Ausgehen werden die Ostereier aber nicht. Rund um Ostern essen wir im Schnitt neun gefärbte Eier – und das können wir auch heuer tun.