Landwirtschaftskammer
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Politik

Die Spitzenkandidaten der LWK-Wahl

Am Sonntag ist Landwirtschaftskammerwahl. Drei Listen treten an. Landwirtschaftskammerpräsident Nikolaus Berlakovich geht für den ÖVP-Bauernbund ins Rennen, Michael Glauber tritt für die SPÖ-Bauern an und Thomas Karacsony für die Freiheitliche und Unabhängige Bauernschaft.

Der ÖVP-Bauernbund besetzt derzeit 24 von 32 Mandaten, die übrigen acht kommen von den SPÖ-Bauern. Die Freiheitliche und Unabhängige Bauernschaft will erstmals seit 2008 wieder den Einzug in die burgenländische Landwirtschaftskammer schaffen. Die Hürde liegt bei fünf Prozent.

Berlakovich: Bauernbund soll bestimmend bleiben

Nummer eins beim ÖVP-Bauernbund ist Nikolaus Berlakovich. Landwirtschaftskammerpräsident, Nationalratsabgeordneter und früher unter anderem Landwirtschaftsminister. Eines seiner Hauptthemen im Wahlkampf: Eigentum an Häusern und Wohnungen, Grund und Boden vor steuerlichen Belastungen schützen. Außerdem wolle man die Regionalität stark fördern, nach dem Motto „Vorrang für heimische Bauern, regionale Lebensmittel für die Menschen im Burgenland“, so Berlakovich. Dem Bauernbund sei es wichtig, alle Kammermitglieder zu unterstützen und man wolle die Beratung vor Ort ausbauen. Das Wahlziel von Berlakovich: Der Bauernbund soll die bestimmende Kraft in der Kammer bleiben – mehr dazu in Bauernbund will bestimmende Kraft bleiben.

Nikolaus Berlakovich
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Nikolaus Berlakovich

Wahlkampfthema ist auch der Klimawandel mit seinen Folgen für die Landwirtschaft. Daher berate die Landwirtschaftskammer schon seit Längerem über schonende Bodenverfahren und klimafitte Sorten, so Berlakovich. Das wolle man verstärken. Es gehe darum, die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe abzusichern, dass sie genug Lebensmittel für die Menschen erzeugen können.

Glauber hofft auf Zugewinne für SPÖ-Bauern

Erster Herausforderer ist Michael Glauber von den SPÖ-Bauern. Der Vollerwerbswinzer aus Sigleß engagiert sich seit 30 Jahren in der Kammer. Er tritt für eine nachvollziehbare Kennzeichnung von regionalen Lebensmitteln ein. Es sei sehr wichtig, dass der Name auf den Produkten stehe, damit man wisse, von wem zum Beispiel das Fleisch, die Erdbeere oder das Gemüse wirklich komme. Es sei auch sicher für jeden Wirt interessant, wenn er auf seiner Speisekarte schreiben könne, woher Fleisch und Gemüse kommen.

Michael Glauber
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Michael Glauber

Glauber hofft auf Zugewinne für die SPÖ-Bauern, damit diese die Kontrollfunktion besser ausführen könnten – mehr dazu auch in LWK-Wahl: SPÖ Bauern wollen dazugewinnen. Derzeit sei man mit zwei Mandaten in jedem Ausschuss vertreten und man hoffe, durch eine Stärkung mit drei zu vertreten zu sein. Dann könne man mehr aufzeigen, wenn es irgendwelche Ungereimtheiten gebe, um schneller gegenzusteuern.

Karacsony will Wiedereinzug schaffen

Mehr Vielfalt und Kontrolle in der Kammer will auch der Rechnitzer Landwirt Thomas Karacsony. Er tritt für die Freiheitliche und Unabhängige Bauernschaft an und will Bürokratismus abbauen und transparente Regeln einführen. Die Landwirtschaft brauche wieder mehr Respekt und Anerkennung. Es würden zwar schöne Sonntagsreden geschwungen und in der Theorie höre sich alles gut an, aber leider sei die Umsetzung in die Praxis oft nicht möglich.

Thomas Karacsony
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Thomas Karacsony

Karacsonys Wahlziel ist es, mindestens fünf Prozent der Stimmen und damit nach 15 Jahren den Wiedereinzug in die Landwirtschaftskammer zu schaffen – mehr dazu in LWK-Wahl: Freiheitliche Bauern wollen in Kammer.