Der gebürtige Weppersdorfer Felber ist 69 Jahre alt und Unternehmer aus dem Bezirk Oberpullendorf. Er bewarb sich am Montag per Mail um den SPÖ-Chefsessel. „Das ist ein über sechs, sieben, acht Jahre gereifter Beschluss“, so Felber. Er wolle ein so führungsloses, konzeptloses Konstrukt für eine große Partei, die immer noch seine Heimat sei, nicht länger mitansehen und habe sich deswegen beworben.

Felber: Nur kritisieren, ist zu wenig
„Ich muss jetzt irgendwann einmal damit aufhören, das immer nur zu kritisieren“, erklärte Felber. Denn nur zu kritisieren, sei zu wenig. Der Hauptkritikpunkt des Unternehmers ist, dass die SPÖ innerparteilich keine Linie habe. Man müsse es zuerst schaffen, nach außen geschlossen zu wirken und letztendlich eine Meinung zu vertreten. Denn wie wolle man vom Wahlvolk erwarten, dass es die Meinung und Richtung der SPÖ kenne, wenn die Funktionäre selbst in verschiedene Richtungen ihre Meinung hätten, so Felber.
Vom Lehrling zum Unternehmer
Felber ist seit 1971 SPÖ-Mitglied. Ende der 1990er-Jahre wollte er an die Spitze des SPÖ-Wirtschaftsverbandes im Burgenland. Daraus ist nichts geworden. Selbstständig ist Berthold Felber seit 1996. Er betreibt ein Unternehmen, das Kabelkonfektionen herstellt – etwa für Medizintechnik. Produziert wird in Serbien, einen weiteren Standort gibt es in Neckenmarkt. Er habe sich vom Lehrling zum Unternehmer hinaufgearbeitet, erzählte Felber. Jetzt will er SPÖ-Chef werden. Außer Felber und den beiden Favoriten, Amtsinhaberin Pamela Rendi-Wagner und Landeshauptmann Doskozil, bekundete auch der Wiener Bezirksfunktionär Nikolaus Kowall bereits sein Interesse. Zusätzlich gibt es noch einen Bewerber aus Niederösterreich, dessen Name noch nicht bekannt ist.