Fundermax in Neudörfl
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Wirtschaft

Fundermax leidet unter hohen Energiepreisen

Die hohen Preise für Strom, Öl und Gas treffen die großen Industriebetriebe besonders hart. Fundermax in Neudörfl erzeugt zwar Wärme und Strom selbst, leidet aber unter den gestiegenen Rohstoffpreisen. Bei der Nachfrage nach Spannplatten gibt es ein Auf und Ab.

Der Spannplatten-Erzeuger Fundermax in Neudörfl ist ein klassischer Industriebetrieb und hat von der Coronavirus-Pandemie zunächst profitiert. 2021 war wegen des Heimwerker-Booms die Nachfrage nach Spannplatten so hoch wie nie zuvor. Im vorigen Sommer ging sie dann aber auf Vor-Corona-Niveau zurück. Auf den Personalstand von rund 200 Mitarbeitern hatte das keine Auswirkungen.

Fundermax in Neudörfl
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Die Spannplattenproduktion in Neudörfl

„Im zweiten Halbjahr 2022 haben wir im Prinzip natürlich weniger zu produzieren gehabt und haben die Zeit genutzt, um unsere Mitarbeiter zu schulen in mehreren Bereichen. Wir haben natürliche
Abgänge – zum Beispiel aufgrund von Pensionierungen etwa – jetzt nicht aktiv nachbesetzt. Wir haben aber auch keine aktiven Schritte in die Reduktion des Personals gesetzt“, so Geschäftsführer Gernot Schöbitz.

Preiserhöhung bei Holz und Leim trifft Fundermax

Die für die Produktion benötigte Energie erzeugt Fundermax im eigenen Biomassekraftwerk selbst. Überschüsse an Wärme und Strom werden ins öffentliche Netz eingespeist. Die hohen Energiepreise treffen Fundermax aber indirekt. Rohstoffe wie Holz und Leim sind extrem teuer geworden. „Wir forschen an erneuerbaren Leim-Systemen, um von den konventionellen wegzukommen. Hier läuft momentan ein großes Forschungsprojekt. Beim Holz versuchen wir immer mehr in Richtung Recycling zu gehen. Wir sind schon bei einer circa siebzigprozentigen Recyclingrate“, so Geschäftsführer Arnulf Penker.

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Die hohen Rohstoffpreise kann Fundermax nur zum Teil an die Kunden weiterreichen. Das drückt den Gewinn, was durch ein Plus beim Umsatz ausgeglichen wird. „Aktuell ist die Auftragslage recht stabil auf einem Vor-Corona-Niveau. Wir wissen natürlich nicht, wie sich die Volkswirtschaften, die für uns relevant sind, entwickeln werden. Wir fahren sozusagen auf Sicht und haben einen Auftragsbestand von mehreren Wochen“, so Schöbitz. Ungefähr die Hälfte der Spannplatten wird exportiert, in Länder wie Deutschland, Schweiz und Italien.