Batthyany-Strattmann und seine Frau Marie Theresia sind in der Familiengruft im Franziskanerkloster in Güssing beigesetzt. Dort erinnert man sich dieser Tage auch an die Seligsprechung vor 20 Jahren. Mit dabei bei der Seligsprechung war etwa Priester Pater Anton Bruck. „Es war einfach diese unglaubliche Situation und Atmosphäre am Petersplatz. Wir waren an die 120 Leute aus Güssing. Insgesamt waren 600 Burgenländer und das Zehnfache aus Ungarn dort. Güssing war natürlich auch ein bisschen stolz, dass wir diesen Seligen auch bei uns haben. Es war ein unvergesslicher Tag meines Lebens“, so Pater Bruck.
Gut an die Seligsprechung erinnern kann sich auch Ladislaus Edmund Batthyany-Strattmann, Urenkel des Seligen. „Mein Vater durfte damals in Rom das Reliquiar vom Seligen – also von seinem Großvater und von meinem Urgroßvater – dem Heiligen Vater übergeben“, so Batthyany-Strattmann.
Der Gottesdienst am Sonntag zum 20. Jahrestag der Seligsprechung Batthyany-Strattmanns wird live aus der Basilika Güssing um 9.30 Uhr in ORF2 übertragen.
Statue erinnert an Augenarzt Batthyany
Die Burg Güssing, die über der Klosterkirche thront, wird von der Familie noch heute als Stammsitz der Batthyanys hochgehalten. Am Fuße der Burg – vor dem Franziskanerkloster – erinnert eine Statue an Batthyany-Strattmann. „Zu sehen ist Ladislaus als Augenarzt. Er hat die Stirnlampe in seiner Hand, die darauf hinweist, worauf er sich besonders spezialisiert hatte, nämlich auf die Augenheilkunde“, so Stadtpfarrer Pater Raphael Rindler. Batthyany-Strattmann war aber auch Chirurg und hat das Krankenhaus in Kittsee errichtet. Armen half er unentgeltlich. Nach seinem Tod wurde Ladislaus in der Familiengruft beigesetzt. Sie befindet sich unter der Basilika in Güssing.

Die Gruft im Franziskanerkloster ist nach der Kapuzinergruft die zweitgrößte Österreichs. Ladislaus’ Gebeine befinden sich aber nicht mehr hier. „Die Hauptreliquie, das Skelett selbst, und der Orden des Goldenen Vlieses liegt im Reliquienschrein in der Basilika, wo jetzt alle Pilger und Wallfahrer für die Linderung ihrer Leiden beten können“, so Gilbert Lang, Mitglied der Stiftung zur Erhaltung von Kloster und Gruft.

Auch Maria Theresia soll seliggesprochen werden
Bald könnten auch die Reliquien von Ladislaus’ Frau Maria Theresia verehrt werden. Pater Bruck bereitet den Antrag zur Seligsprechung vor. „Die Frau des Seligen ist wesentlich daran beteiligt, dass er zum Glauben gefunden hat“, so Pater Bruck. Hinter dem „Arzt der Armen“ stand also eine starke Frau. Noch heute richten Pilger und Gläubige ihre Fürbitten an den Seligen. Seine Seligsprechung wird am Sonntag bei einem Festgottesdienst in der Basilika gefeiert.