Eine Woche nach dem tragischen Unfall sitzt der Schock in der Sonnentherme Lutzmannsburg noch immer sehr tief. „Es war einer der schwärzesten Tage der Sonnentherme. Es war ein furchtbares Ereignis und wir können es bis heute noch nicht glauben, dass das passiert ist“, sagte Manuela Klawatsch von der Thermenleitung. Der Vater war zum Unfallzeitpunkt nicht bei seiner Tochter, auch kein Bademeister in der Nähe – mehr dazu in Tote Fünfjährige: Videos werden ausgewertet.

Täglich zwischen sieben und neun Bademeister im Dienst
Alle Becken werden zwar videoüberwacht, aber nicht permanent vor Ort beaufsichtigt. „Unsere Bademeister sind angehalten regelmäßig Runden zu machen und alle Becken in der Therme zu kontrollieren. Wir haben deswegen auch vor einigen Jahren eine Software entwickelt und neun Checkpoints installiert. Dort stempeln die Bademeister ab, dass sie dort waren. So ein Checkpoint ist auch an diesem Becken installiert. Das heißt, die Bademeister sind regelmäßig dort“, so Klawatsch.

Der Unfall macht tief betroffen – nicht nur in der Therme, sondern auch außerhalb. Das zeigt sich in zahlreichen Kommentaren in den sozialen Medien. Die Frage nach dem „Warum“ stellen viele – auch in Richtung der Therme. Einzelne kritisieren, dass es dort nicht ausreichend medizinische Versorgung gegeben hätte.
Badeanstalt kann Aufsichtspflicht nicht übernehmen
„Unsere Bademeister sind Ersthelfer und müssen Erste-Hilfe-Maßnahmen durchführen, wenn ein Unfall passiert. Medizinische Geräte gehen darüber hinaus und dürfen von den Bademeistern nicht verwendet werden. Wir sind eine Freizeiteinrichtung und haben nicht die Kompetenz eines Krankenhauses, dass wir medizinische Geräte lagern und warten können“, sagte Klawatsch.

Wer in die Therme geht, für den gilt die Badeordnung. Und die besagt, dass die Badeanstalt nicht in der Lage ist, die Aufsichtspflicht der Eltern zu ersetzen und auf Kinder oder Nichtschwimmer nicht aufpassen kann. „Wenn man als Tagesgast in die Therme kommt, sollte man für das Kind auf jeden Fall benötigte Schwimmutensilien mitbringen. Grundsätzlich empfehlen wir Schwimmkurse ab dem dritten Lebensmonat, denn je früher ein Kind mit dem Element Wasser vertraut wird, desto besser“, sagte Ursula Steiger-Böcskör vom Team der Therme Lutzmannsburg.
Maßnahmen sollen umgesetzt werden
Weitere Aufschlüsse werden die Ermittlungen der Statsanwaltschaft geben. Auch die Therme nimmt die Geschehnisse genau unter die Lupe. „Wir haben sehr viel überprüft und arbeiten mit den Behörden zusammen. Die Videoaufnahmen wurden an die Staatsanwaltschaft übergeben. Es wurden alle kritischen Aussagen überprüft und wir werden jetzt auch schauen, dass wir Verbesserungsmaßnahmen, die möglich sind, umsetzen“, so Klawatsch. Maßnahmen, die an den Ereignissen der vergangenen Woche allerdings nichts mehr ändern werden.