2019 beschloss die Landesregierung die Verkehrsstrafen bei der BH Güssing zu konzentrieren, mit Anfang Februar nahm das Servicecenter Strafen seinen Vollbetrieb auf. Bis auf Alkohol- und Drogendelikte werden nun fast alle Verkehrsdelikte in Güssing abgewickelt. Das bringe laut der Güssinger Bezirkshauptfrau Nicole Wild neben einer zentralen Anlaufstelle für alle Bürgerinnen und Bürger weitere Vorteilen mit sich. „Es kommt aufgrund der Vielzahl der gleichartigen Verfahren zu einer Spezialisierung der Mitarbeiter. Die Mitarbeiter haben ein extrem großes Fachwissen. Aufgrund des hohen Automatisierungsgrades – wir arbeiten mit einem elektronischen Akt – wird auch die Effizienz gesteigert“, so Wild.
200.000 Anzeigen aus dem In- und Ausland
Ein Ziel der Bündelung auf den Standort Güssing war auch die Förderung des ländlichen Raumes. 30 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden eingestellt, insgesamt sind 35 Personen im Straf-Service Center in Güssing beschäftigt. „Diese Mitarbeiter bearbeiten jährlich etwas mehr als 200.000 Anzeigen, davon sind zirka 80.000 Auslandsverkehrsstrafen“, so Wild.
Besonders viel Fachwissen ist für die Abwicklung der Auslandsverkehrsstrafen nötig. Diese werden in die ganze Welt verschickt, der Großteil aber nach Ungarn. Einfluss auf die Strafe oder die Strafhöhe haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht, denn die Strafhöhen sind durch einen automatisierten Tatbestandkatalog vordefiniert.