Der von einer defekten Erntemaschine ausgehende Großbrand wurde von mehr als 20 Feuerwehren bekämpft. Donnerstagvormittag konnte schließlich „Brand aus“ gegeben werden – mehr dazu in Nach Großeinsatz: Schilfbrand gelöscht . Umweltanwalt Michael Graf machte sich am Freitag selbst ein Bild vom niedergebrannten Schilf. Er sah dabei die Situation für die Tier- und Pflanzenwelt überhaupt nicht problematisch. Im Gegenteil.
„Wichtige Erneuerung für das Schilf“
Aus Sicht des Naturschutzes sei davon auszugehen, dass der Zeitpunkt des Brandes gerade noch „günstig“ gewesen sei. Das Abbrennen von Schilf sei eigentlich grundsätzlich aus naturschutzfachlichen Gründen „etwas sehr positives“, so Graf. „Das hört sich vielleicht im ersten Moment etwas komisch an, aber es ist für das Schilf wichtig, dass es erneuert wird. Gerade diese alten Schilfbestände haben so eine gute Startgelegenheit sich zu erneuern“, so Graf.

Schilf als „Kläranlage des Sees“ sehr wichtig
Das abgebrannte Schilf wirkt sich positiv auf den Erneuerungsprozess der Pflanzen aus. Generell sei das Schilf als „Kläranlage“ ein wichtiger Faktor für den Erhalt des Steppensees. „Das Schilf ist nicht nur als Lebensraum extrem wertvoll, sondern auch für das Seewasser. Gerade dieses Hineinspülen des Seewassers und das langsame Durchsickern hat eine ganz wichtige Klärfunktion und man spricht wirklich von der Kläranlage des Sees“, so Graf.

Auf den abgebrannten Schilfflächen werde laut Graf heuer frisches Schilf nachwachsen und die Schilferneuerung tue Tier- und Planzenwelt sehr gut.