Sport

Viele Herausforderungen im Frauenfußball

Frauenfußball wird im Burgenland immer beliebter. Trotz steigender Zahlen an Fußballspielerinnen gibt es aber viele Baustellen. Wie man sie bewältigen kann, war Thema bei einer Veranstaltung des Projekts „Real Girls Play Soccer“ in Eisenstadt.

Treffpunkt für die Gesprächsrunde in illustrer Runde war das Hotel Galantha in Eisenstadt. Nicht viel gab es darüber zu diskutieren, was alles in den vergangenen Jahren in Sachen Frauenfußball im Burgenland passiert ist. Der zweite Platz des Theresianums Eisenstadt beim Bundesfinale der Mädchen-Schülerliga ist das Paradebeispiel für gelungene Nachwuchsarbeit im Burgenland.

Top-Entwicklungen im Schulfußball

„Vor allem im Schulfußballbereich haben wir heuer zwanzig Mittelschulen, die unverbindliche Übung Mädchenfußball anbieten und haben eine Rekordanmeldung an Schulteams für die Landesmeisterschaft und auch die Futsal-Meisterschaft“, so Projektleiterin Nina Potz. Was auf jeden Fall noch fehlt, ist ein Auffangbecken für die Spielerinnen in der Bundesliga. Als einziges Bundesland hat das Burgenland zudem keine eigene Frauen-Landesliga.

Frauenfußballtalk im Hotel Galanta in Eisenstadt
ORF
Moderatorin Elisabeth Gamauf-Leitner, ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann, Yvonne Lindner und Nina Potz vom Projekt „Real Girls Play Soccer“, Sportlandesrat Heinrich Dorner sowie Markus Kraetschmer

„Wir hinken bei den Kampfmannschaften leider immer noch hinterher. Das ist dann eben ein großer Schritt in diese Ebene. Denn, da braucht man dann wirklich auch schon einen größeren Kader und da spielt man auf das größere Feld und so weiter. Ich hoffe, dass der Nachwuchs den Anschub gibt, dass wir mit den Kampfmannschaften weiterkommen“, so Potz.

Öffnung der Akademie

Um das zu erreichen, wird an Lösungen gearbeitet. Eine wäre zum Beispiel, die Infrastruktur der Fußballakademie in Mattersburg auch für Mädchen zugänglich zu machen. „Das wäre ein riesiger Meilenstein für den Frauenfußball im Burgenland, wenn man den Mädels eine Ausbildung auf höchstem Niveau anbieten kann, gleichgestellt mit den Jungs und ihnen eine Perspektive bietet, im Nordburgenland zu bleiben“, sagte Potz.

Frauenfußballtalk im Hotel Galanta in Eisenstadt
ORF
Die Fußballakademie in Mattersburg könnte künftigen Fußballerinnen eine Perspektive bieten, bräuchte aber einen Trägerverein

Das seien bereits Überlegungen, die man anstellen würde, sagte dazu Sportlandesrat Heinrich Dorner (SPÖ). Man sei hier in Gesprächen mit den Projektleiterinnen und mit dem Burgenländischen Fußballverband, um vielleicht auch in rascher Zukunft konkreter zu werden, so Dorner.

Eigener Trägerverein unumgänglich

Was es dann brauchen würde, um die Mädchen auch im Burgenland halten zu können, wäre ein Trägerverein. Markus Kraetschmer weiß das aus eigener Erfahrung. Er hat als Vorstand der Wiener Austria ein Frauen-Team mit aufgebaut. „Man weiß, dass die Akademie von der Infrastruktur her eine der besten in Österreich ist. Man erkennt aber genau das Problem: Ohne den Trägerverein, egal ob das im Männer- oder Frauenfußball ist, wird es sehr schwer werden“, so Kraetschmer.

„Wenn die burgenländischen Mädchen noch Vorbilder haben wollen, dann wäre es auch wichtig, dass es im Burgenland wieder einen Bundesligisten gibt“, so ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann. Entwickelt sich der Frauenfußball weiterhin so rasant wie bisher, hat er wohl auch im Burgenland eine gute Zukunft vor sich.