Treibjagd
Verein gegen Tierfabriken
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Chronik

Aufregung über illegale Treibjagd in Strem

Eine Treibjagd in Strem (Bezirk Güssing) sorgt für Aufregung und Anzeigen. Gejagt wurde am Wochenende in einem Gatter, einem umzäunten Waldgebiet. Das ist allerdings seit Anfang Februar verboten.

Eigentümer des 150 Hektar großen Gatters in Strem ist ein Unternehmer aus Graz. Er hat es an den in Moschendorf lebenden Friedrich Scherngell-Weber verpachtet. Vergangenes Wochenende fand in diesem Gatter eine Treibjagd statt, bei der 49 Wildschweine erlegt wurden. Dass damit gegen das Jagdgesetz verstoßen wurde, das eine Öffnung der Zäune bis spätestens 1. Februar verlangt, sei ihm bewusst gewesen, sagt der Pächter des Gatters. Tierschützer machten Aufnahmen von der illegalen Treibjagd.

Der Pächter verteidigte die Jagd mit einem Passus im Jagdgesetz, wonach vor Öffnung eines Gatters der Tierbestand dem in der freien Wildbahn angepasst werden muss.

Pächter des Jagdgatters in Strem
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Der Pächter verteidigt die Treibjagd

„Treibjagd aus Sicherheitsgründen“

Er habe aus Sicherheitsgründen noch 49 Wildschweine erlegen müssen, erklärt der Pächter im Interview mit ORF-Burgenland-Reporter Norbert Lehner. „Wir haben hier zwei Hauptstraßen, die vorbei gehen. Es wäre wirklich gefährlich gewesen. Der Schaden, den diese Tiere dann verursachen, wer haftet für den, wie läuft das“, so Pächter Scherngell-Weber.

Neben einer Gefährdung des Straßenverkehrs hätten die aus dem offenen Gatter laufenden Wildschweine auch Schäden in der Landwirtschaft angerichtet. Auf die Frage, warum er den Bestand nicht schon vor Wochen oder Monaten reduziert habe, antwortet Friedrich Scherngell-Weber: „Wir haben das alles versucht, wir haben gejagt. Im Jänner war dann schlechtes Wetter. Deshalb mussten wir diese Maßnahme dann setzen.“

Zaun wird abgebaut
ORF
Derzeit wird der Zaun beim Jagdgatter in Strem abgebaut

Weitere Strafverfahren eingeleitet

Derzeit wird der Zaun abgebaut. Aus Sicht von Tierschützern ist das allerdings viel zu spät. Der Abbau des rund sechs Kilometer langen Zaunes in Strem werde ein paar Wochen dauern.

Ende Jänner seien noch viel mehr Wildschweine im Gatter gewesen als er vermutet habe, so der Pächter, daher die Jagd vergangenes Wochenende. Die Bezirkshauptmannschaft Güssing hat im Zusammenhang mit einigen noch nicht aufgelösten Jagdgattern Verwaltungsstrafverfahren eingeleitet.

Treibjagd trotz Verbot

In Strem sorgt eine Treibjagd für Aufregung und Anzeigen. Vergangenes Wochenende ist in einem Gatter, einem eingezäumten Waldgebiet, gejagt worden. Das ist seit Anfang Februar verboten.