Pressekonferenz der Polizei in Güssing
ORF/Norbert Lehner
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Chronik

Polizei zerschlägt Drogenring

Die Polizei im Bezirk Güssing hat einen Drogenring ausgeforscht und zerschlagen. Fünf Männer sind in Untersuchungshaft. Sie wollten im Südburgenland und in der Südoststeiermark rund 1,3 Kilogramm Kokain mit einem Marktwert von 260.000 Euro in Umlauf bringen.

Im Sommer des Vorjahres tauchten im Raum Burgauberg, Stinatz (Bezirk Güssing) und in Burgau in der Steiermark Drogen auf. Polizisten der Kriminaldienstgruppe Suchtmittel des Bezirks Güssing stießen nach Hausdurchsuchungen auf einen zunächst unbekannten Kokaindealer in Fürstenfeld. Im Zuge der Ermittlungen erkannten die Fahnder, dass der 24-jährige Kosovare mithilfe seines 43-jährigen Onkels aus dem Bezirk Weiz Kokain von Brüssel nach Österreich schmuggeln wollte. Drei weitere Männer waren involviert: zwei Österreicher im Alter von 28 und 23 Jahren aus den Bezirken Südoststeiermark und Jennersdorf und ein 30-jähriger Syrer.

Polizeifotos der sichergestellten Drogen
Landespolizeidirektion
Polizeifotos der sichergestellten Drogen

1,3 Kilogramm Kokain in Tasche gefunden

Am 29. September brachten zwei der Männer eine Tasche mit Kokain von Brüssel per Bus und Pkw bis zur Autobahnabfahrt der A2 bei Ilz. Dort erfolgte der Zugriff der Beamten, erzählte der Bezirkspolizeikommandant von Güssing, Ewald Dragosits. Bei der Anhaltung habe man im Fahrzeug eine Tasche mit 1,3 Kilogramm Kokain gefunden und sichergestellt. Beide Männer wurden festgenommen. Sie und ihre drei Komplizen sind in Untersuchungshaft. Die Befragungen ergaben, dass diese Tätergruppe in den vergangenen Jahren mindestens 800 Gramm Kokain verkauft hatte.

Abnehmer werden immer jünger

Die Abnehmer werden immer jünger, sagte Landespolizeidirektor Martin Huber. Die Polizei setze daher verstärkt auf Prävention. Insgesamt 23 Beamte seien in der Präventionsarbeit in Schulen tätig und das wolle man dieses Jahr noch ausweiten. Weitere zwei Bedienstete seien dafür in der Ausbildung. Als Einstiegsdroge sei Cannabis von künstlichen Drogen abgelöst worden, so Huber.

Auch 22 Suchtmittelabnehmer angezeigt

Insgesamt wurden in dem Fall auch 22 Suchtmittelabnehmer im Südburgenland sowie der angrenzenden Steiermark angezeigt. Bei den zahlreichen Hausdurchsuchungen wurden Beweismittel aus dem Suchtmittelhandel, Bargeld und geringe Mengen an Cannabis und Amphetamine sichergestellt.