Weit offene Terassentür
ORF/Philip Dirnbeck
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Chronik

Richtig lüften gegen Schimmel

Wegen der hohen Energiepreise drehen viele die Heizung zurück. Aber Vorsicht: Das könnte zum Paradies für Schimmel werden. Denn dieser wird durch niedrigere Temperaturen begünstigt. Doch richtiges Lüften gibt dem Schimmel keine Chance.

Schimmel will niemand als Mitbewohner haben. Wenn aber in den Räumen die Luftfeuchtigkeit zu hoch und die Temperatur zu niedrig ist, lässt sich der Einzug des Schimmels kaum vermeiden. Schimmel wachse hervorragend an Oberflächen, die kühler als in der Regel 18 Grad seien, so Malermeister Tim Schöberl aus Großpetersdorf (Bez. Oberwart). Wenn man falsch lüfte oder weniger heize, könne sich die Wand nicht schnell genug wieder aufheizen und somit habe Schimmel einen guten Nährboden.

Schimmel beim Gensterrahmen
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Schimmel bevorzugt Temperaturen unter 18 Grad Celsius

Stoßlüften für schnellen Luftaustausch

Daher sollte die Heizung trotz höherer Kosten eingeschaltet bleiben und genauso wichtig ist das richtige Lüften: Also alle Fenster aufmachen und stoßlüften, empfiehlt Schöberl. Man wälze dann in wenigen Minuten die komplette Raumluft um. Trockene, kalte Luft komme in den Raum und die warme, feuchte Luft werde in den Außenbereich abgeleitet. Der schnelle Luftaustausch beim Stoßlüften hat den Vorteil, dass die Wände nicht auskühlen und der Schimmel so keine Chance hat.

Gekippte Terrassentür
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Nur mit Kippen zu lüften, ist der häufigste Fehler

Langes Kippen kühlt Wand nur aus

Anders ist das aber beim Kippen, denn gekippte Fenster fördern den Schimmelbefall, warnt der Malermeister. Das sei der häufigste Fehler. Der Nutzer kippe das Fenster, gehe aus dem Raum, mache die Tür zu und schließe das Fenster erst nach eineinhalb Stunden wieder und glaube, er habe richtig gelüftet. Allerdings kühle die Außenwand dann noch stärker ab und eine kalte Außenwand im Innenbereich sei ein hervorragender Nährboden für Schimmelbefall.

Offene Terrassentür
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Stoßlüften sollte man mindestens zweimal pro Tag – am besten am Morgen und am Abend vor dem Schlafengehen – für mehrere Minuten. Ein guter Anhaltspunkt ist das beschlagene Fenster: Ist das Fenster abgetaut, kann man es wieder schließen.

Schimmel mit Alkohollösung abtöten

Falls der Schimmel aber bereits in die Wohnung eingezogen ist, dann ist das noch kein Grund zur Panik. Vor allem kleinflächigen Schimmelbefall kann man selbst entfernen. Am besten gehe das mit einer 70-prozentigen Alkohollösung, etwa aus der Apotheke, empfiehlt Schöberl. Diese dann mit einem Baumwolltuch oder mit einem Pinsel auf die befallene Fläche auftragen, um den Schimmel abzutöten. Wenn der Schimmel großflächig auftritt, sollte man besser Experten zur Hilfe rufen.

Frau reinigt Schimmelfläche bei Fenster
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Eine hochprozentige Alkohollösung kann Schimmel abtöten

Wer die Heizung aber nicht ganz nach unten dreht und Haus und Wohnung regelmäßig mit frischer Luft versorgt, sollte mit Schimmel keine Probleme haben.