Franz Weninger vom Arbeiter-Samariter-Bund Burgenland ist ein erfahrener Hundeführer und weiß genau, was die Einsatzkräfte im Erdbebengebiet erwartet: „Chaos, chaotische Zustände, verzweifelte Menschen, Trümmer ohne Ende“, so Weninger. Zwei seiner Kollegen stehen in dieser Krise auf Abruf bereit und könnten zum Einsatz im Erdbebengebiet gerufen werden, erzählte Weninger ORF-Moderator Martin Ganster Dienstagfrüh am Übungsplatz in Neckenmarkt (Bezirk Oberpullendorf).
Trümmer bergen auch für Rettungsteams Gefahren
Auf die Hundeführer und ihre Tiere warte eine sehr große Herausforderung, so Weninger. Es sei eine sehr große Katastrophe, dazu komme noch Kälte und Schnee. Auch für die Suchmannschaften gebe es eine Gefahr, weil jederzeit Nachbeben sein könnten und bei den Gebäuden „vielleicht noch Strom, Wasser, Gas oder sonstiges lauert“. Daher dürften anfangs wohl nur die Hunde die Trümmerkegel betreten und die Hundeführer müssten sich abseits halten. Die Trümmerkegel könnten für Hunde durch Glasscherben, spitze Gegenstände und herabfallende Teile gefährlich werden. Außerdem könnten sie in einen Stromkreis geraten oder auf Wasser und Gas treffen.
Ausbildung dauert zwei bis drei Jahre
Die Ausbildung zu einem Suchhund dauert zwei bis drei Jahre. Der Hund solle sich gerne bewegen, ein gutes Team mit seinem Menschen bilden, gehorsam sein und Spaß am Suchen haben, erklärte Weninger. Für die Einsätze in Erdbebengebieten wird auf Übungsplätzen, aber auch unter möglichst realen Bedingungen trainiert. Dabei verstecken sich Menschen zum Beispiel in Ruinen unter Trümmern und Betonblöcken und die Hunde suchen dann nach ihnen.
Weniger demonstriert wie „Cake“ durch Röhre läuft
Auf dem Übungsplatz in Neckenmarkt demonstrierte Weninger, wie seine Hündin „Cake“ – auf Kommando und ohne zu zögern – durch eine Röhre lief. Denn wenn Häuser zusammenfallen, gebe es oft noch schmale Öffnungen, in die Hunde noch hineingehen könnten. Dabei dürfe sich der Hund durch nichts ablenken lassen, weder durch Essensreste noch durch andere Haustiere, die vielleicht verschüttet seien, so Weninger.