Das Attentat jährt sich heuer zum 28. Mal. Am Ort des Geschehens, in der Nähe zur Roma-Siedlung in Oberwart, wurde eine Gedenkstätte errichtet. Dort findet jedes Jahr eine offizielle Gedenkveranstaltung statt, um an die Opfer und das Geschehene zu erinnern. In der Nacht vom 4. auf den 5. Februar 1995 starben vier Männer der Volksgruppe der Roma beim Versuch, ein Schild mit der Aufschrift „Roma zurück nach Indien“ von der Straße zu entfernen. Das Schild war mit einer Rohrbombe versehen, die daraufhin explodierte und die Männer tötete. Es war ein rassistisch motiviertes Attentat des rechtsextremen Bombenlegers und Terroristen Franz Fuchs, der sich später in Haft das Leben nahm.

Sarközi: „Wir müssen den Schritt vorwärts machen“
„Für die Volksgruppe ist es sehr wichtig, dass wir hier immer Josef Simon, Karl und Erwin Horvath und Peter Sarközi gedenken. Sie sollen uns immer in Erinnerung bleiben und auch das, was hier passiert ist. Es soll aber auch eine Mahnung sein. Wir dürfen uns nicht zurücklehnen und darauf warten, dass es besser wird. Wir müssen auch den Schritt immer vorwärts machen, unsere Tätigkeit weiter ausüben und auch gegen Diskriminierung und Aggressionen weiter vorgehen“, so Emmerich Gärtner-Horvath, Vorsitzender des Volksgruppenbeirates der Roma.

Dunst: „Für uns war es ein Wachrütteln“
„Das war der größte rassistische Angriff auf unsere Volksgruppen. So etwas darf nie wieder passieren. Für uns war es ein Wachrütteln. Ich denke, es hat sehr viel bewegt, auch bei mir selbst. Inzwischen haben wir alles versucht, dass die Volksgruppen bei uns noch ernster genommen werden und man auf ihre Traditionen eingeht und sie unterstützt. Ein aktuelles Beispiel dazu ist das Volksgruppenhaus. Das ist ein wichtiges Zeichen. Volksgruppen und Menschen, egal welcher Herkunft, Rasse oder Religion dürfen nicht verfolgt werden. Im Gegenteil, wir haben auf sie zu achten und das hat bei uns im Burgenland Tradition“, sagte Landtagspräsidentin Verena Dunst.

„Es war eine schreckliche Zeit und damals eine Ausnahmesituation für Oberwart und darum ist es wichtig, auch für die Volksgruppe der Roma, dass diese Veranstaltung jedes Jahr organisiert wird. Diese schrecklichen Dinge darf man nie vergessen. Die Gesellschaft ist dadurch in Oberwart näher zusammengerückt“, so Oberwarts Bürgermeister Georg Rosner (ÖVP).