Nach der baulichen Sanierung bekommen die Volksgruppen rund ein Drittel der Nutzfläche zugewiesen, etwa für Büros. Im anderen Gebäudebereich werden unter anderem 20 Starterwohnungen, die von der Landesimmobiliengesellschaft errichtet werden, untergebracht. Laut Architekt Manfred Gräber wird Wert auf eine ökologische Bauweise gelegt. Das zeige sich unter anderem an den begrünten Dachflächen und Fassaden.
Volksgruppenvertreter in Planung eingebunden
Den Volksgruppenvertretern gefällt der Entwurf. Das Gesamtkonzept sei Gott sei Dank auch so, wie man es vorab geplant habe, sagte Josef Buranits vom kroatischen Kulturverein. Es gebe Bereiche, die den Volksgruppen zuzuordnen seien und Bereiche, die von allen genutzt werden könnten. Die Volksgruppen seien bei der Konzipierung eingebunden gewesen, so Emmerich Gärtner-Horvath vom Volksgruppenbeirat der Roma.
Somogyi: „Das soll ein Haus für alle sein“
Dieses Haus müsse natürlich auch mit Leben erfüllt werden, ergänzte Attila Somogyi von der Volkshochschule der burgenländischen Ungarn. Dafür würden die Volksgruppen-Vereine garantieren. Doch auch die Bevölkerung aus Oberwart und der Umgebung sei eingeladen, ihre Veranstaltungen mit Volksgruppencharakter im neuen Haus abzuhalten. „Das soll ein Haus für alle sein“, so Somogyi.
Doskozil will Jugendzentrum
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) richtete am Dienstag noch einen besonderen Wunsch an Oberwarts Bürgermeister Georg Rosner (ÖVP): „Dass wir uns darum kümmern, dass ein Jugendzentrum entsteht.“ Das wäre sozialpolitisch ein wichtiger Schritt, so Doskozil. Für das Land sei das Projekt in Oberwart ein „Jahrhundert-Projekt“. Insgesamt werden in das gesamte Projekt rund 20 Millionen Euro investiert, zwei davon kommen aus der Jubiläumsgabe des Bundes zum 100. Geburtstag des Bundeslands. Es soll 2025 fertig sein.
Grüne: Volksgruppensprachen überall lebendig halten
Die Grünen begrüßten das „Haus der Volksgruppen“, wiesen aber gleichzeitig darauf hin, dass die Politik verstärkt darauf achten müsse, dass die Volksgruppensprachen auch außerhalb der Mauern eines Volksgruppenhauses im öffentlichen Raum wahrnehmbar sind und lebendig gehalten werden.
Trummer: Teil der burgenländischen Identität
SPÖ-Volksgruppen-Sprecherin Elisabeth Trummer sagte, die Umsetzung dieses Projekts untermauere, dass die Volksgruppen Teil der burgenländischen Identität seien.