Freiland-PV-Anlage
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Chronik

Weitere PV-Eignungszonen festgelegt

Die burgenländische Landesregierung hat mit einer am Dienstag kundgemachten Verordnung neue Eignungszonen für Photovoltaikanlagen in der Freifläche festgelegt. Diese sollen dazu beitragen die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren.

Der Anteil erneuerbarer Energie am Bruttoendenergieverbrauch soll demnach von 47,7 auf 70 Prozent erhöht werden. Klares Ziel ist es unter anderem sich so aus der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aus Russland zu lösen. Die zusätzlichen Flächen seien notwendig, um genug Freiflächen-Photovoltaikanlagen für die Erreichung der Klima- und Energieziele errichten zu können, erläuterte die Landesregierung. Der Klimawandel, der auch die burgenländische Bevölkerung und Umwelt treffe, könne dadurch weiter bekämpft werden, hieß es.

PV-Anlage in Punitz
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Photovoltaik-Park bei Güssing

Vor zwei Jahren wurde begonnen, die ersten Freiflächen festzulegen – nun erfolge der nächste Schritt, so der Leiter der Landesplanung, Peter Zinggl. 2021 wurde die erste Eignungszone erlassen. Damals wurden 1.200 Hektar als geeignete Zone für Freiflächenphotovoltaikanlagen festgelegt. Nach „weiteren Untersuchungen“ im Vorjahr kommen nun weitere 960 Hektar hinzu. „Die entsprechende Verordnung tritt dieser Tage in Kraft“, so Zinggl.

31. Eignungszonen mit rund 2.000 Hektar

Insgesamt gibt es damit 31 Eignungszonen mit einer Gesamtfläche von rund 2.000 Hektar. Jene Zone in Wimpassing wurde in der neuen Verordnung gestrichen, nachdem sich die Bevölkerung voriges Jahr dagegen ausgesprochen hat – mehr dazu in Wimpassing stimmt gegen Mega-Photovoltaikanlage. Die neuen Zone liegen nahezu alle im Norden, die meisten im Bezirk Neusiedl am See. In Nickelsdorf zum Beispiel, wo auf zwei Eignungszonen seit dem Vorjahr der mit 160 Hektar größte Sonnenpark Österreichs errichtet wird, kommen noch vier Eignungszonen dazu. Dort können auch die bereits bestehenden Stromnetze genutzt werden.

Die neuen Zonen wurden mit Zustimmung der jeweiligen Gemeinden festgelegt, so Zinggl. Laut Landesregierung sind die Flächen und in weiterer Folge Photovoltaik-Anlagen notwendig, um das selbst gesetzte Ziel zu erreichen, bis 2030 klimaneutral zu sein.

Grüne fordern Dächerinitiative und Agri-PV

Die Grünen fordern die Landesregierung dazu auf, eine Dächerinitiative bei PV-Anlagen einzuleiten. Es sei klar, dass es für die Klimawende auch Solarstrom auf der Freifläche brauche, aber es sei völlig unverständlich, dass von der Landesenergieversorgerin derzeit immer noch PV-Anlagen auf Dächern abgelehnt würden und die Einspeisung ins Netz verschoben würde. Spitzmüller forderte außerdem, den verpflichtenden Einsatz von speziellen Solarmodulen auf allen Ackerland-Freiflächen. Agri-PV erlaubten auf 80 Prozent der Ackerfläche weiterhin den Anbau von Lebensmitteln, so der grüne Abgeordnete.