Norbert Janitsch aus Ritzing (Bezirk Oberpullendorf) absolvierte als Kripobeamter insgesamt 42 Dienstjahre. Im Burgenland war er zuletzt stellvertretender Chef der Kriminalpolizei. „Tatsache ist, dass das ganz sicher einer der spannendsten und interessantesten und ganz besonderen Berufe ist“, so Janitsch im ORF-Burgenland-Interview.
Aufsehenerregende Fälle
Die spektakulärsten Fälle für ihn und sein Team: Eine ermordete Wiener Pensionistin, deren verbrannte Leiche auf einem Feld bei Nickelsdorf gefunden wird, eine zerstückelte Frauenleiche in der Ruster Bucht im Neusiedlersee und 71 erstickte Flüchtlinge in einem Laster bei Parndorf. Die Fälle sind geklärt.
„Das war nämlich von Haus aus überhaupt nicht selbstverständlich, derartige Kriminalfälle zu klären, so wie sie sich im ersten Anschein geboten haben. Alle drei Fälle waren kriminalistische Meisterleistungen“, so Janitsch.
Die Verhaftung von Joe Cocker
Als junger Polizist musste er im Jahr 1984 in Wien Joe Cocker wegen Betrugsverdachts verhaften – nachdem der ein Konzert hat platzen lassen, für das sein Manager schon das Geld für die Tickets kassiert hatte. „Das ist natürlich ganz was Besonderes, wenn du den Popstar verhaftest, den du verehrst. Das kommt nicht alle Tage vor“, so Janitsch.
Joe Cocker wurde kurz darauf wieder freigelassen. Janitsch wurde österreichweit bekannt. „Die Geschichte, so wie sie sich dann ergeben hat, hat mein Leben wesentlich geprägt, weil ich damit unbeabsichtigterweise öffentlich wurde. Und letztendlich verfolgt mich diese Geschichte auch bis zum heutigen Tag“, so Janitsch.
Kabarett als logische Folge des Berufs
Norbert Janitsch präsentiert sein Polizei-Insiderwissen auch als Kabarett – er nennt es „Kibarett“. „Die logische Folge meines Berufes, wenn man ihn ernst nimmt und in der Lage ist sich zu reflektieren, kann nur ein Kabarett sein“, so Janitsch.
Dafür bleibt jetzt mehr Zeit. Norbert Janitsch geht in Pension, bleibt aber wohl kriminalistischer Beobachter. „Ich habe ja auch immer meine inneren Prognosen dazu, wie ein Fall gelaufen ist. Das wird mich wohl bis an mein Lebensende begleiten“, sagte Janitsch.