Im Schloss Esterhazy in Eisenstadt wurden Menschen jeden Alters gesucht, die gerne auf der Bühne stehen. Rund 100 Statistinnen und Statisten wählt das Regie-Team gemeinsam mit dem künstlerischen Leiter Daniel Serafin unter der Leitung von Regisseur Arnaud Bernard aus. „Die Statistinnen und Statisten sind äußerst wichtig. Denn, wenn sie nicht gut sind, dann kann die ganze Aufführung nicht gut sein“, so Bernard.
Statisten als wichtiger Teil für gute Aufführung
„Da ist es sehr gut Leute zu haben, wo man nicht nur weiß, dass sie viel auf der Bühne bringen, sondern, dass sie auch zuverlässig – und Steinbruchfamilie sind“, so der Künstlerische Produktionsleiter Hendrik Müller. Viele der Statisten, die diesmal dabei sind, sind bereits im Steinbruch auf der Bühne gestanden. Sie bekamen diesmal, das ist heuer neu, gleich beim Casting eine fixe Rollenzusage oder eine Absage.

„Das ist natürlich eine große Freude. Es war auch wieder sehr interessant wieder alle zu sehen und auch zu erfahren, was heuer verlangt wird. Da wird es, denke ich einmal, turbulent zugehen“, so Statistin Elfi Langer aus Eisenstadt. Auch der Intendant von Oper im Steinbruch, Daniel Serafin, betonte, wie wichtig die Statistinnen und Statisten sind. „Die Statisterie ist so wichtig, weil sie natürlich auch die Geschichte der Carmen mitträgt“, so Serafin.
Inszenierung als Kino-Film
Es ist heuer ein raffiniertes ‚Spiel im Spiel‘: „Carmen“ wird als Kino-Film umgesetzt. „Wir suchen nicht nur die Soldaten und die Zigarettenarbeiterinnen, die man mit Carmen assoziiert, sondern, wir suchen auch Leute, die im filmischen Bereich tätig sein werden. Wir suchen Leute, die Kameraassistenten spielen und Ton-Angler und Sekretärinnen oder Produzenten – also das große alte Hollywood“, so Müller.

Der Mann, der den Filmregisseur verkörpert, ist mit Michael Stark aus Wien schon gefunden. Vorbereitung braucht er keine. „Jeder Regisseur ist aus meiner Erfahrung total anders und hat andere Vorstellungen. Wenn er gut ist, dann kann er uns führen und darauf hoffe und vertraue ich“, so Stark. Während im Empiresaal das Casting lief, wurde im Nebenraum für die Kostüme von allen Teilnehmenden Maß genommen. „Am Nachmittag sind es jetzt 154. Also das wird eine kleine Challenge für die Fitness“, so die Leiterin der Schneiderei bei Oper im Steinbruch, Doris Lackner-Schatek.

Anstrengen mussten sich auch die jungen Leute, die noch nicht zum Kernteam der Statisterie gehören. Sie zeigten ihr Potenzial – beim Gehen, Tanzen oder beim Raufen. „Ich mag es mir die Art und Weise wie sie gehen anzusehen, wenn sie sich normal verhalten oder nichts tun“, so Regieassistent Gianni Santucci. Viel zu tun haben, werden sie dann, wenn sie bei „Carmen“ zur Opern-Familie gehören.