Neuen Buslinien des Landes werden im Süd- und Mittelburgenland gut angenommen
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Verkehr

Landes-Buslinien: 1.500 Fahrgäste pro Woche

Die Verkehrsbetriebe Burgenland betreiben mittlerweile zwölf Buslinien und transportieren pro Woche rund 1.500 Fahrgäste. Zu den drei Buslinien aus dem Südburgenland nach Graz sind etwa Verbindungen vom Mittelburgenland in die Schulstandorte Pinkafeld, Oberwart und Oberschützen hinzugekommen.

Die neue Buslinie B9 ist um 5.15 Uhr bereits zum zweiten Mal in Richtung Wiener Neustadt unterwegs. Obwohl vom Hauptplatz in Oberwart auch die G1 Linie nach Wiener Neustadt fährt, wartet ein Teil der Fahrgäste auf die Buslinie des Landes. So auch Ulrike Gabriel aus Oberwart. Sie arbeitet in der Militärakademie in Wiener Neustadt.

Verbindung ins Stadtzentrum von Wiener Neustadt

„Ich müsste auf dem Rastplatz in Wiener Neustadt aussteigen und mit irgendeiner Linie mit dem Bus in die Stadt hinein und dann wieder retour fahren. Das müsste ich mehr mit den Zeiten koordinieren. Das ist nicht so ideal. Mit dieser Linie bleibe ich beim Wasserturm stehen und kann den Rest zu Fuß gehen. Das ist ideal für mich“, so Gabriel.

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Die Linie B9

Beim Lokalaugenschein am Dienstag in der Früh fiel auf, dass viele Fahrgäste aus diesem Grund mit der Linie des Landes fahren. Sie bleibt direkt in der Stadt stehen. Auch weitere Fahrgäste, die in Pinkafeld zugestiegen sind, arbeiten in der Militärakademie in Wiener Neustadt. „Von der Zeit her geht sich das einfach besser aus. Wir haben vorher eine Fahrgemeinschaft gehabt, da ist es auch gut gegangen, aber mit dem Bus ist es viel einfacher“, so Georg Hoider. „Für uns ist das die günstigste Verbindung von Pinkafeld nach Wiener Neustadt“, sagte Willibald Kinegger.

Neue Buslinien der Verkehrsbetriebe Burgenland im Süd- und Mittelburgenland
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Die neuen Buslinien in der Übersicht

Jede Woche rund 600 Fahrgäste auf Linie B9

„Die Zielgruppen sind natürlich Beschäftigte in der Militärakademie oder auch im Krankenhaus, aber auch Pendlerinnen und Pendler, die im Süd-Raum von Wien arbeiten. Das ist eine große Anzahl, die in Baden, Wiener Neudorf oder Mödling arbeitet. Diese Personen können hier in Wiener Neustadt umsteigen und mit einem Regionalzug weiterfahren“, Wolfgang Werderits von den Verkehrsbetrieben Burgenland. Insgesamt würde man derzeit rund 600 Personen auf der Linie B9 transportieren. Das sei noch ausbaufähig, so Werderits.

Ebenfalls noch ausbaufähig, aber besser als noch vor einem Jahr wird die Buslinie von Oberwart, beziehungsweise von Oberschützen nach Graz angenommen. „Diese Linie läuft schon sehr gut. Da gibt es eine sehr hohe Auslastung. Auch hier verkehren viele Pendler, aber vor allem auch Studenten, die die Musikhochschule in Oberschützen besuchen. Es fahren aber auch Leute, die nach Graz müssen. Wir haben hier Einzugspendler für große Betriebe, aber auch für das Landeskrankenhaus in Graz“, so Werderits.

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Die Buslinie B11

Neue Möglichkeiten für Schüler aus dem Mittelburgenland

In einem Jahr haben die Burgenländischen Verkehrsbetriebe insgesamt zwölf Buslinien geschaffen. Die Linie B11 und B12 treffen in Bernstein zeitgleich ein und bringen Schülerinnen und Schüler von Weppersdorf und Deutschkreuz direkt zu den Schulstandorten nach Oberschützen, Oberwart und Pinkafeld. Vor allem Jugendliche aus dem Mittelburgenland haben damit die Chance zum Beispiel auch in Pinkafeld in die Schule zu gehen ohne in ein oft teures Internat zu müssen.

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Viele Schülerinnen und Schüler aus dem Mittelburgenland nutzen die Linie zum Pendeln

Angebot flexibel an Bedürfnisse anpassen

Auch Verkehrslandesrat Heinrich Dorner (SPÖ) hat die neue Linie aus seiner Heimat, dem Mittelburgenland, bereits ausprobiert. Dass sie gut angenommen wird, freut ihn. Aus der Bevölkerung und von Mitbewerbern gab es aber auch Kritik, vor allem was die bestehende Busverbindung nach Wiener Neustadt betrifft. „Die G1-Linie fährt ja weiterhin. Wir wollen das Angebot nur ausweiten und es attraktiver machen. Der Vorteil der Verkehrsbetriebe Burgenland ist, dass wir flexibel sind. Wenn es also wirklich zu Situationen kommt, wo leere Busse fahren, dann haben wir die Möglichkeit diese auch zu adaptieren, damit man den Gegebenheiten und den Anforderungen der Bevölkerung auch gerecht wird“, so Dorner.

Das Land will in Zukunft auch mit privaten Busunternehmen kooperieren. Spätestens im September soll die Landeshauptstadt Eisenstadt für alle Burgenländerinnen und Burgenländer gut erreichbar sein. Mit der Linie zum Bahnhof nach Wiener Neustadt gibt es schon jetzt eine staufreie Verbindung nach Wien.