Im Burgenland gibt es neun Kunstrasenplätze. Sie werden derzeit von vielen Fußballvereinen zur Vorbereitung auf die Frühjahrssaison genutzt. Der ASK Horitschon zum Beispiel bucht regelmäßig den Kunstrasenplatz in Ritzing. Man trainiere einmal in der Woche am Kunstrasen, erzählte der Co-Trainer, Dominik Schiefer. Man nutze das auch in der Planung und trainiere auf dem Kunstrasen die Spielformen. Auch die Spiele am Wochenende absolviere man in Ritzing.
Weniger wetterabhängig
Denn der Kunstrasenplatz ist pflegeleichter und kommt mit den Wetterverhältnissen deutlich besser zurecht als der vereinseigene Naturrasenplatz. Dieser sei etwa beim Training am Vortag teilweise gefroren und teilweise sehr tief gewesen, sagte Schiefer: „Das birgt natürlich auch ein gewisses Verletzungsrisiko.“ Daher weiche man gern auf den Kunstrasen aus.
Viele Vereine leisten sich Kunstrasen
Ein Training auf einem burgenländischen Kunstrasenplatz kostet inklusive Kabine pro Stunde je nach Standort zwischen 80 und 100 Euro. Dazu kommen allfällige Gebühren für das Flutlicht. Viele Vereine sind trotz Teuerung bereit, dieses Geld in die Hand zu nehmen – vor allem jene aus den höheren Amateurspielklassen, wo die Frühjahrssaison schon in rund vier Wochen startet.
Bis dahin herrscht zum Beispiel auf dem Areal in Ritzing reges Treiben. Auch die Indoor-Halle ist im Winter jedes Wochenende gebucht. Diese Einnahmequelle sei für ganz wichtig, damit man die Anlage auch finanzieren könne, so Silvia Kovacs vom Vinea Resort Ritzing: „In Zeiten wie diesen, wo Energiekosten extrem steigen, ist es natürlich wichtig, dass wir auch externe Mannschaften hier auf den Platz bekommen.“

Buchungslage auch bei Fußballakademie Burgenland gut
Davon kann auch die Fußballakademie Burgenland profitieren. Seit es den SV Mattersburg nicht mehr gibt, gehören die beiden Kunstrasenplätze der Akademie. Seit kurzem können dort auch andere Vereine spielen und trainieren. Die Buchungslage sei gut, sagte der sportliche Leiter der Fußballakademie Burgenland, Patrick Glavanics. Vereine aus allen Bezirken seien vertreten.
Konstante Bedingungen auf Kunstrasen
Für die Talentschmiede mit ihren drei Nachwuchsauswahlen ist das künstliche Grün unerlässlich, um in der Liga konkurrenzfähig zu bleiben. Auf dem Kunstrasen gebe es wenige Unebenheiten, sodass ein technisch sauberes Passspiel möglich sei, erklärte Glavanics. Man sei witterungsunabhängig, habe beinahe immer die gleichen Bedingungen und könne quasi das ganze Jahr draußen trainieren.
Der Mythos vom erhöhten Verletzungsrisiko auf Kunstrasen gilt heute als weitgehend widerlegt. Dennoch fühlen sich die meisten Fußballer auf echtem Rasen wohler. Auf dem Kunstrasen gebe es eben andere Bedingungen, an die man sich anpassen müsse, sagte etwa Martin Haller vom ASK Horitschon: „Deswegen, mir wär’s lieber, wenn wir das ganze Jahr am Naturrasen spielen würden.“
Frühjahrssaison startet Ende Februar
Ende Februar beginnt dann für die ersten Mannschaften die Frühjahrssaison. Zumindest bis dahin werden die Kunstrasenplätze des Landes wohl noch gut besucht sein.