Diese Bauprojekte sollen durch die Landesimmobilien Burgenland, beziehungsweise deren Tochterfirma SOWO errichtet werden. Das gab Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) am Montag im Zuge einer Pressekonferenz bekannt. Man wolle sich mit der Thematik befassen, wie man es schaffen könne, im geförderten Bereich Wohnen wieder leistbarer zu machen, so Doskozil.

Kritik an gesetzlichen Vorgaben des Bundes
„Wir haben schon des Öfteren kritisch angemerkt, dass wir nicht einverstanden damit sind, wie Gemeinnützigkeit im Wohnbaubereich seitens des Bundes gesetzlich organisiert ist. Wir fördern ein neues Modell. Wir wollen, dass Eigentum zum Errichtungspreis, zum Finanzierungspreis, erworben wird und nicht zu einem Verkehrswert, der zu einem späteren Zeitpunkt als zum Errichtungspreis wesentlich höher ist“, so Doskozil.

Zudem sollen keine Eigenmittel ad hoc erforderlich sein müssen. Man wolle, dass mit jeder einzelnen Mietzahlung auf eine Dauer von 30 Jahren Eigentumsanteile erworben werden und dieses Geld nicht verloren gehe, so Doskozil.
Zehn Euro pro Quadratmeter
Mit den Genossenschaften werde man sich demnächst zusammensetzen, so Doskozil. Gebaut werden sollen leistbare Reihenhäuser, Wohnungen und auch Bungalows in allen Bezirken des Landes. Der Quadratmeterpreis soll rund zehn Euro pro Quadratmeter betragen. Die Fertigstellung der ersten Projekte ist im Herbst 2024 geplant.
ÖVP und FPÖ kritisieren Projekt
Kritik an dem Pilotprojekt kam am Montag von der ÖVP. Landeshauptmann Doskozil solle in das bestehende System nicht eingreifen, heißt es. Seitens der Volkspartei begrüße man Mietzuschüsse und Unterstützungen bei der Anschaffung von Wohnungen. Bei dem neuen Projekt handle es sich aber um eine kontrollierte Verstaatlichung, sagte Klubobmann Markus Ulram. FPÖ-Chef Alexander Petschnig sprach von einer Showpolitik statt echter Unterstützung für Mieterinnen und Mieter.
Ganz anders sah das naturgemäß die SPÖ. Das Land gehe bei diesem Thema einen vollkommen neuen Weg und werde über eine Tochtergesellschaft selbst soziale Wohneinheiten errichten, so SPÖ-Klubobmann Robert Hergovich. Das Land werde in Zeiten explodierender Kosten für Wohnraum den Beweis antreten, dass Wohnungseigentum nicht das Privileg einiger weniger sein müsse, so Hergovich.