Genrebild für Kinderpornographie, Hacker, Cyberkriminalität
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Chronik

Fälle von Kindesmissbrauch auch im Bgld.

Der Fall des Schauspielers Florian Teichtmeister hat eine Diskussion entfacht: Wie groß ist das Problem mit kinderpornografischem Material in Österreich? Auch das Burgenland sei kein weißer Fleck, heißt es vom Landeskriminalamt.

Im Burgenland kommt es laut Landeskriminalamt jährlich zu 30 bis 40 Straftaten wegen pornografischer Darstellungen Minderjähriger. Die Tendenz sei leicht steigend. Die Aufklärungsquote: 100 Prozent. Praktisch in jedem Fall schafft es die Polizei den Täter – oder seltener – die Täterin aufzuspüren. Aufmerksam wird die Polizei meist dann, wenn jemand ein Foto oder Video von einem Kindesmissbrauch speichert oder hochlädt. Wie das den Beamten gelingt, bleibt geheim. Nur soviel wird verraten: Die Polizei merkt, wenn dieses Material im Internet in Umlauf kommt.

Weltweite Spurensuche

Unterstützend gibt es Organisationen wie das amerikanische „Centre For Missing And Exploited Children“, das gemeinsam mit Internet- und Social-Media-Firmen weltweit auf Spurensuche geht. 10.000 Verdachtsmeldungen sind daraus alleine im Vorjahr für Österreich eingegangen – das Bundeskriminalamt forschte in Folge mehr als 780 Straftäter aus.

Bei Verdacht sofort Anzeige erstatten

Wer zufällig auf Bilder von Kindesmissbrauch stößt, sollte laut burgenländischem Landeskriminalamt sofort Anzeige erstatten. Selbiges gelte auch, wenn man gerüchteweise davon erfährt. Die Polizei rät zu einer anonymen Anzeige – es werde jedem Verdachtsfall nachgegangen.

Österreichweit hat die Zahl der diesbezüglichen Straftaten stark zugenommen: Sind im Jahr 2012 noch weniger als 600 Anzeigen eingegangen, waren es im Jahr 2021 bereits mehr als 1.900 – mehr als eine Verdreifachung. Ein wesentlicher Grund dafür ist auch, dass sich in diesem Zeitraum Smartphones mit Kameras und Internetzugang verbreitet haben.

Und noch eine Diskussion ist jetzt ausgelöst worden: Der in Österreich übliche rechtliche Begriff „Kinderpornografie“ entspreche laut Experten nicht mehr dem international üblichen Sprachgebrauch. Psychologinnen und Psychologen raten dazu, in Fällen wie diesen von „Kindesmissbrauch“ zu sprechen. Das streiche hervor, dass die Kinder dabei Opfer sind, die sich nicht wehren können.