Grenzstraße bei Schattendorf ist aufgrund der vielen PendlerInnen komplett überlastet
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Verkehr

Schattendorf: Totalsperre angekündigt

Der viel befahrene Grenzübergang in Schattendorf könnte bald komplett gesperrt werden. Derzeit gilt dort ein temporäres Fahrverbot zur morgendlichen und abendlichen Stoßzeit. Erleichterung brachte das bisher kaum. Bürgermeister Thomas Hoffmann (SPÖ) hat nun eine Totalsperre der Grenzstraße angekündigt.

Rund 4.000 Autos passieren täglich die Ortseinfahrt von Schattendorf, ein Teil kommt über die Grenzstraße. Eine genaue Zahl wurde aber noch nicht erhoben, was Bürgermeister Thomas Hoffmann auch nicht für notwendig erachtete. Die Verkehrsbelastung sei klar sichtbar, so Hoffmann. An der Straße liegen unter anderem der Kindergarten, Schulen, ein Pflegestützpunkt und der Friedhof.

Grenzstraße bei Schattendorf ist aufgrund der vielen PendlerInnen komplett überlastet
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Die Grenze verläuft unmittelbar am Ortsrand von Schattendorf

Fahrverbot zeigte zu wenig Wirkung

Der Verkehr sei eine entsprechende Gefahr. „Diese Strecke ist leider zu einer Pendler- und Transitstrecke verkommen, weil es der kürzeste Weg aus dem Raum Sopron (Ödenburg) in die Bezirke Mattersburg, Baden und Wiener Neustadt ist. Deswegen haben wir ein Fahrverbot errichtet. Das ist leider nicht so angekommen, wie wir es uns erhofft haben“, sagte Hoffmann.

Deshalb hätte Hoffmann nun gerne eine Lichtschranke, der sich nur für die Bewohnerinnen und Bewohner von Schattendorf und der ungarischen Nachbargemeinde Agendorf öffnet. Dafür hat der Bürgermeister in einem offenen Brief an den Innenminister die Schaffung der rechtlichen Grundlage erbeten. In einer Stellungnahme des Ministeriums gibt man sich ablehnend, schon alleine aus EU-rechtlichen Gründen, weil so eine Schranke den meisten EU-Bürgern die Reisefreiheit nehmen würde.

Grenzstraße bei Schattendorf ist aufgrund der vielen PendlerInnen komplett überlastet
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Vor allem in der Früh und am Abend herrscht hohes Verkehrsaufkommen

Mögliche Totalsperre ab März

Demnächst soll es aber noch genauere Gespräche dazu geben, hieß es aus dem Ministerium. „Das wäre der Plan A. Sollte der nicht zur Anwendung kommen, dann haben wir einen Plan B, der sieht eigene Maßnahmen vor. Nachdem die Gemeinde ein selbstbestimmter Verwaltungskörper ist, können wir laut Straßenverkehrsordnung auch entsprechend Maßnahmen auf der Gemeindestraße setzen. Das werden wir auch tun und deswegen wollen wir dann eine Totalsperre herbeiführen“, sagte Hoffmann.

Ob mit einem Betonklotz oder mit Pollern sei noch offen – gelten soll sie aber ab 1. März. Wie die Bürgermeisterin von Agendorf diese Maßnahme sieht, war zunächst offen. Sie wollte vorerst keine Stellungnahme abgeben, wird sich aber nächsten Freitag mit ihrem Kollegen aus Schattendorf zu einem Gespräch treffen.