Die heimischen Galerien und Veranstalter lockten 2022 mit einem abwechslungsreichen, breit gestreuten Programm. Dennoch blieben viele Sitzplätze frei. Seit Corona werden Karten kurzfristiger gebucht, außerdem machten Ukraine-Krieg und Inflation die Menschen sparsamer – mehr dazu in Kulturveranstalter kämpfen um Besucher.

Einer der kulturellen Höhepunkte war die Eröffnung der ehemaligen Synagoge Kobersdorf. Jahrzehntelang war die Synagoge dem Verfall preis gegebenen. Vor drei Jahren kaufte das Land Burgenland das ehemalige jüdische Gebetshaus und sanierte es um rund 3,5 Millionen Euro – mehr dazu in Synagoge Kobersdorf in neuem Glanz. Aufwendig renoviert wurde auch die ehemalige Synagoge in Stadtschlaining – mehr dazu in Neuer Gedenkort jüdischen Lebens.

Nach Generalsanierung, Um- und Ausbau ist nun auch wieder das Kulturzentrum Mattersburg für Kunst und Kultur geöffnet – mehr dazu in KUZ Mattersburg mit Festakt wiedereröffnet. Der neue Eigentümer der Cselley Mühle in Oslip, die M. Müller Privatstiftung, startete mit seinem Programm – mehr dazu in Neustart für Cselley Mühle.
50 Jahre Schloss-Spiele
Die Schloss-Spiele Kobersdorf feierten mit dem Stück „Der Bockerer“ ihr 50-jähriges Bestehen – Schloss-Spiele: Premierenerfolg für den „Bockerer“. Elf Vorstellungen waren ausverkauft, fünf ausverkaufte Spielabende mussten wegen Coronavirus-Erkrankungen im Ensemble abgesagt werden.

Das Musical „Der König und ich“ bei den Seefestspielen Mörbisch lockte knapp 79.000 Besucherinnen und Besucher an. Damit wurde endgültig der Genre-Wechsel von Operette zu Musical vollzogen – mehr dazu in Bravorufe für „Der König und ich“.
Bei der Oper im Steinbruch St. Margarethen stand „Nabucco“ von Guiseppe Verdi auf dem Programm – mehr dazu in Viel Applaus für „Nabucco“ im Steinbruch. Den Opernklassiker sahen 87.000 Menschen, die Vorstellungen waren zu 92 Prozent ausgelastet.

Vielfältiges Angebot
Das Angebot war dieses Jahr im Burgenland besonders vielfältig und reichte außerdem von Theater in Parndorf über Operette in Kittsee, Passionsspiele im Steinbruch St. Margarethen, Musical auf Burg Güssing, Operette auf Schloss Tabor bis zu Konzerten in Raiding und auf Schloss Esterhazy. Und in Nickelsdorf feierten 225.000 Menschen beim Nova Rock nach zweijähriger Durststrecke wieder große Party – mehr dazu in Tatar: Nova Rock 2022 wird „Legende“.
Die heimische Literaturszene veröffentlichte zahlreiche Bücher und der Verlag „lex liszt 12“ feierte sein 30-jähriges Bestehen – mehr dazu in „lex liszt 12“ feiert 30. Geburtstag. Elke Steiner bekam den Jury-Preis des ORF Burgenland Literaturwettbewerbs Textfunken und Michael Hess den Publikumspreis – mehr dazu in Textfunken: Sieg für „Holy Shit“ und „superfood“.
Jubilare und Todesfälle
Der aus Rechnitz stammende Komponist, Musiker und Arrangeur Christian Kolonovits wurde 70, ebenso Maler Wolfgang Horwath und Alfons Haider, der Generalintendant für Musiktheater im Burgenland, 65.
Abschied nehmen hieß es von Schauspieler und Güssinger- Kultursommer-Intendant Frank Hoffmann, Maler Gottfried Kumpf, Musiker Willi Resetarits, Geiger und Komponist Toni Stricker und Architekt Matthias Szauer. Der 25-jährige Geiger Daniel Guillen kam bei einem Zugunglück ums Leben – mehr dazu in Gedenkfeier für Daniel Guillen.
Kunst und Kultur im Jahr 2022
„Burgenland heute“ macht einen Rückblick über die Highlights der Kunst- und Kulturszene des Jahres 2022.