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Gesundheit

„Wie eine Familie“: 40 Jahre Dialyse Eisenstadt

Die Dialysestation im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt ist die erste Dialysestation des Burgenlandes. Vor genau 40 Jahren wurde sie gegründet, davor mussten Patienten nach Wien, St. Pölten oder Graz zur Blutwäsche.

Mit der Gründung der Dialysestation in Eisenstadt übernahm das Krankenhaus im Burgenland eine Vorreiterrolle. Da die Patienten vor 1982 weit weg zur Dialyse fahren mussten, war die Gründung der Station in Eisenstadt eine große Erleichterung für viele, so Nicole Strubreiter, Oberärztin der Dialyse-Station.

Im Laufe eines Jahres finden zirka 10.000 Dialyse-Behandlungen in Eisenstadt statt, dazu zählt auch die Dialyse für Urlaubsgäste, die trotz ihrer Krankheit dadurch keine großen Einschränkungen haben. Das Team besteht aus drei Nephrologinnen, 19 Dialysepflegekräften, davon 14 mit einer Sonderausbildung. Das aktuelle Durchschnittsalter der behandelten Patienten liegt bei 74 Jahren.

Dialysestation in Eisenstadt
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Auf der Dialyse-Station herrscht familiäres Klima

Enger Kontakt zu Patienten

Der „längstdienende“ Dialysepatient ist seit 22. Juni 2006 ununterbrochen an der Dialyse. Anders als auf anderen Stationen, kommen die Patienten drei Mal pro Woche zur mehrstündigen Behandlung. So entsteht oft ein enger Kontakt zwischen Mitarbeiterinnen und Patientinnen.

Irma Höld beispielsweise ist seit drei Jahren Dialysepatientin und hat sich mittlerweile daran gewöhnt, drei Mal die Woche ins Spital nach Eisenstadt zu kommen: „Ich stehe in der Früh um 4.30 Uhr auf, fahre mit dem Taxi um 5.30 Uhr ins Spital. Das dauert dann vier Stunden, dann geht es mir gut. Mir gefällt es hier sehr gut, wir sind wie eine Familie.“

Neben chronischen Dialysen werden auch Akutdialysen bei akuten Nierenversagen, Feriendialysen von Urlaubsgästen, sowie stationäre Patienten aus anderen Dialysezentren, wie beispielsweise dem Dialysezentrum Frauenkirchen, versorgt.

Rasante medizinische Entwicklung

Dank der rasanten medizinischen Entwicklung können nierenkranke Menschen heutzutage generell sehr gut mit einer Dialyse leben, ein frühzeitiges Erkennen kann aber Einiges verhindern. „Bei gewissen Erkrankungen, wie etwa Diabetes, Bluthochdruck oder auch genetische Erkrankungen bemerken die Patienten leider oft sehr spät, dass die Niere nicht mehr ausreichend gut funktioniert. Deshalb ist es bei solchen Risikopatienten besonders wichtig, einmal jährlich eine Durchuntersuchung zu mache, vor allem den Harn zu untersuchen. Die Harnprobe kann sehr früh darauf hinweisen, dass etwas mit der Niere nicht in Ordnung ist“, so Stubreiter.

Seit November 2020 wird die Peritonealdialyse (Bauchfellanalyse) als Alternative zur Hämodialyse eingesetzt. Die Peritonealdialyse erfordert nur eine monatliche ambulante Kontrolle. Betroffene profitieren von der enormen Steigerung der Lebensqualität.