Insgesamt 330 Essensportionen liefert der Chefkoch von „Mamas Küche“ gemeinsam mit seinen Mitarbeiterinnen täglich aus. Parallel dazu werden in der Backstube jährlich tausende Kilogramm Mehlspeise gebacken. Insgesamt müssen täglich 20 Bildungseinrichtungen beliefert werden.
Wolfau: Schwierige Suche nach Ersatz
In Wolfau sucht man bereits nach einem Ersatz. „Es gestaltet sich sehr schwer einen Ersatz zu finden. Wir sind mit zwei Lieferanten in Kontakt. Aber bei einem müssten wir das Essen selbst holen und beim anderen wird sich nächste Woche zeigen, ob die Kapazitäten reichen“, so Walter Pfeiffer (ÖVP), Bürgermeister von Wolfau. „Es muss so schnell entschieden werden, innerhalb von drei Wochen muss das Paket passen. Denn dann gehen wir in die Weihnachtsferien“, so Kindergartenleiterin Gabriele Hinker.
Viele Schwierigkeiten führten zum Aus
Die steigenden Kosten und der vom Land angeordnete Bioanteil von mindestens 50 Prozent waren nicht der Grund für das Ende der Menüküche. „Wir starten momentan um 6.30 Uhr, günstiger wäre es, um 6.00 Uhr zu starten. Das ist eine Arbeitszeit, die viele Frauen, mit denen wir arbeiten, einfach nicht abdecken können. Wir haben sehr viele Frauen, die keinen Führerschein besitzen. Oder die nicht ortskundig sind oder die Angst haben vor dem Autofahren. Auch das gibt es in einem Sozialprojekt“, so Projektleiterin Erika Güli.
„Wir werden nicht nach Umsätzen bemessen. Das AMS sagt am Ende des Jahres: Wie viel habt ihr weitergebracht? Wie viele Einzel- oder Gruppencoachings habt ihr absolviert? Damit die Frauen nach sechs Monaten wieder rausgehen“, so Verena Dunst, Präsidentin der Volkshilfe.
Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt
Seit bald 25 Jahren bereitet Mamas Küche langzeitarbeitslose Frauen, Wiedereinsteigerinnen über 50 und Frauen mit Migrationshintergrund behutsam auf den Arbeitsmarkt vor. In sechs bis 12 Monaten sollen sie fit für den Arbeitsmarkt sein.
Auf das Backen konzentrieren
Ab jetzt will man sich deswegen nur mehr auf das Backen von Mehlspeisen konzentrieren. Seit 2021 gibt es auch die Möglichkeit österreichweit online zu bestellen. „Ich glaube, es war bis jetzt noch nicht ausreichend bekannt, dass wir mit unserem burgenländischen Feingebäck das ganze Jahr über gefragt und beliebt sind. Das beginnt im April mit der Hochzeitssaison, die sich jetzt verlängert hat und bis in den September hineingeht. Und von Oktober bis Dezember sind wir dann mit dem Weihnachtsgeschäft beschäftigt“, erläutert die Projektleiterin.
Die Versorgung der 20 Schulen und Kindergärten übernehmen großteils die Step Gästehäuser. Die Kinder im Kindergarten Wolfau sollen laut aktuellem Stand zukünftig vom Verein Vamos in Markt Allhau bekocht werden.