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Fußball-Akademie: Der Traum vom Profifußball

Während die Weltmeisterschaft in Katar in vollem Gange ist, rollt im österreichischen Klubfußball seit Wochen kein Ball mehr. Weitergegangen ist es nur im Nachwuchs. In der Fußball-Akademie Burgenland wurde bis Samstag noch gespielt.

Am letzten Spieltag der ÖFB-Jugendliga vor der Winterpause ist die rot-goldene Talenteschmiede erstmals seit Runde drei mit allen Auswahlen ungeschlagen geblieben. Die U15 lieferte gegen die SV Ried einen dominanten Auftritt ab, konnte über ein 1:1 allerdings nicht hinauskommen. Es war das vierte Unentschieden bei einem Sieg, in der Tabelle bedeutet das Platz zehn.

Spieler der Fußball-Akademie
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Die Akademie des Burgenlandes im Spiel gegen die SV Ried

„Vielen Spielern fehlt noch ein bisschen die Reife. Sie sind noch nicht so handlungsschnell wie es der letztjährige Jahrgang war. Das ist ein großer Unterschied zwischen U16 und U15 heuer. Das ist auch vielleicht der Punkt , warum die U15 letztes Jahr erfolgreich war mit dem vierten Platz schlussendlich. So weit sind wir noch nicht“, resümierte U15-Trainer Christoph Morgenbesser.

Um dem jüngsten Jahrgang die Umstellung auf das Akademie-Niveau zu erleichtern, soll es künftig eine noch engere Kooperation mit dem BFV geben. Bald sollen auch die U14- und U13-Auswahlen der Landesausbildungszentren in der Akademie trainieren.

Versönlicher Abschluss für U16

Die U16-Auswahl liegt in der Tabelle auf dem zehnten Platz und damit unter den Erwartungen. Gestern sorgte die Mannschaft mit einem 4:0-Sieg aber für einen versöhnlichen Jahresabschluss. " „Wir haben die ersten drei, vier Spiele richtig gut gespielt, dann leider einige Verletzungen in Kauf nehmen müssen. Im Burgenland ist es halt schon so, dass wir nicht die Breite haben, dass wir dann gegen Rapid oder Austria – wenn die falschen Spieler verletzt sind – die Punkte auch holen können. Aber schlussendlich ist das schon ein hochtalentierter Jahrgang mit richtig guten Spielern, wo ich schon sagen kann, dass es der eine oder andere sehr weit schaffen kann“, so U16-Trainer Philipp Pürzl.

Viel Potenzial hat auch die U18, die nach einem 2:0-Sieg auf Platz Sieben überwintert. „Wir rutschen so ins gesicherte Mittelfeld, damit kann man zufrieden sein. Aber es geht ja in erster Linie auch um die Entwicklung der Spieler, und da sehen wir ganz offensichtlich die Entwicklung und die geht in eine gute Richtung“, so U18-Trainer Christoph Witamwas.

Fußballakademie braucht Trägerverein

Das wird bei vielen Spielern auch nötig sein. Nach dem Aus des SV Mattersburg fehlt das logische Auffangbecken im Profifußball. Sich schon in der U18 in die Auslage zu spielen, wird daher immer wichtiger. „Vor allem im letzten Jahr muss man dann schon seine Optionen offenhalten und nach Vereinen suchen, zu denen man wechseln könnte“, sagt U18-Spieler Nedim Muratcehajic.

Spieler der Fußball-Akademie
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Die Spieler der Akademie träumen von einer großen Karriere

Dass das möglich ist, bekommen die Nachwuchskicker von den älteren Jahrgängen laufend vorgelebt. Immer wieder steht am Ende der Akademie der Wechsel zu einem Bundesligisten. Für die rund 90 jungen Burgenländer in der Fußballakademie lebt der Traum vom Profifußball. Einen Trägerverein wird es über kurz oder lang aber wohl dennoch brauchen.