Burgenland Energie aussen
ORF/Lukas Krenn
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Wirtschaft

Burgenland Energie: Preiserhöhung mit sozialer Abfederung

Die Burgenland Energie erhöht ab Jänner die Preise für Strom und Gas. Bei Strom beträgt das Plus 27 Prozent oder 18 Euro mehr im Monat für einen durchschnittlichen Haushalt. Bei Gas beträgt die Erhöhung für die Mehrzahl der Haushalte rund 50 Euro im Monat.

Diese Preissteigerung wäre weit höher gewesen, aber das Land Burgenland federt mit einer sozial gestaffelten Wärmepreisbremse die Erhöhung ab und übernimmt einen Teil der Mehrkosten.

Preiserhöhung wird gedämpft

Burgenland Energie und Land Burgenland dämpfen die Preiserhöhungen bei Strom und Wärme. Anderes als in anderen Bundesländern werden die Preise erst ab Jänner erhöht, und die Burgenland Energie gewährt zusätzlich einen Rabatt. Bei Strom kommt weiters die Strompreisbremse des Bundes zum Tragen – mehr dazu in Strompreisbremse in Kraft . Unter dem Strich bedeutet das für einen durchschnittlichen Haushalt eine Strompreiserhöhung von 27 Prozent.

Sujet Strompreis
APA/HELMUT FOHRINGER
Strom wird ab Jänner für Burgenland-Energie-Kunden im Schnitt um 27 Prozent teurer

Bei Gas ist die Sache komplizierter: Für alle Haushalte mit einem Nettojahreseinkommen von maximal 63.000 Euro – das sind drei Viertel der Kunden der Burgenland Energie – kommt eine vom Land finanzierte, sozial gestaffelte Wärmepreisbremse zum Tragen. Diese gilt nicht nur für Gas, sondern für alle Heizarten.

40 Millionen Euro werden investiert

Bedingung ist, dass sich der Haushalt verpflichtet, aus Öl oder Gas auszusteigen, wenn das zumutbar ist. Für diese Gruppe von Kundinnen und Kunden wird Gas ab Jänner um rund 50 Euro pro Monat oder 45 Prozent teurer. Für jene 25 Prozent mit einem Einkommen von mehr als 63.000 Euro beträgt die Erhöhung rund 78 Prozent.

Laut Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) macht das Land für die Wärmepreisbremse im nächsten Jahr rund 40 Millionen Euro flüssig. „Wir gehen rein bis in ein jährliches Nettoeinkommen von bis zu 63.000 Euro, hier gehen wir tief in den Mittelstand hinein und wollen natürlich auch sozial gestaffelt nach unten die Haushalte entlasten, das bedeutet, dass Niedrigsteinkommensbezieher möglicherweise Preissteigerungen gar nicht bemerken werden“, erklärte Doskozil.

Burgenland Energie, Logo
ORF
Die Burgenland Energie und das Land dämpfen die Preise

„Wir setzen hierfür einen zweistelligen Millionenbetrag ein, damit wir diese Entlastung möglich machen, weil es auch unsere Verantwortung ist, in einer Krise als Energieanbieter ein sicherer und verlässlicher Anbieter zu sein“, sagt Stephan Sharma, Vorstandsvorsitzender der Burgenland Energie.

AK Burgenland begrüßt Wärmepreisdeckel

„Mit dem burgenländischen Wärmepreisdeckel setzt die burgenländische Landesregierung eine Forderung der Arbeiterkammern an die österreichische Bundesregierung um. Damit garantiert das Land, dass die Burgenländerinnen und Burgenländer mit kleinen und mittleren Einkommen sich von ihrem Einkommen das Heizen leisten können“, sagte AK-Präsident Gerhard Michalitsch.

Kritik von ÖVP und FPÖ

Kein Verständnis für die „massive Energiepreiserhöhung" der Burgenland Energie zeigte die Volkspartei Burgenland. „Der Landesenergieversorger sitzt weiter auf millionenschweren Rücklagen, daher ist es völlig inakzeptabel, dass die Kundinnen und Kunden eine Preiserhöhung von bis zu 78 Prozent hinnehmen müssen. Es ist nicht einzusehen, warum die Burgenländerinnen und Burgenländer für den günstig produzierten Strom im Burgenland weiterhin horrende Preise zahlen müssen“, sagte ÖVP-Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas.

Kritik kam auch von der FPÖ. „Die heutige Ankündigungen der Energie Burgenland zu einer massiven Preiserhöhung für den Bezug von Strom und Gas in Zeiten der massiven Teuerung, sind bei den Vorhandenen Rücklagen nicht nachvollziehbar", kritisierte FPÖ-Landesgeschäftsführer Rudolf Smolej.

PVÖ begrüßt Initiative

Der burgenländische Pensionistenverband PVÖ begrüßte den vom Land Burgenland initiierten Wärmepreisdeckel. Damit werde Menschen mit einer kleinen Pension geholfen über diesen Winter zu kommen, so PVÖ Präsident Helmut Bieler in einer Aussendung.