Michaela Klein
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Gesundheit

Expertin empfiehlt HPV-Impfung für Kinder

Humane Papillomaviren (HPV) ist eine Geschlechtserkrankung, die durch verschiedenste Formen von Sexualkontakten übertragen wird. Das Virus bleibt durchschnittlich zwei bis drei Jahre lang im Körper und kann Auslöser für zahlreiche Krebserkrankungen sein.

Um sich vor HPV zu schützen, gibt es eine entsprechende Impfung, die allerdings relativ teuer ist. Das ändert sich jetzt, denn die HPV-Impfung wird für alle bis zum 21. Geburtstag kostenlos. Darauf haben sich Bund, Länder und Sozialversicherung geeinigt – mehr dazu in Gratis HPV-Impfung ausgeweitet: Große Zustimmung.

Expertin: „HPV dritthäufigste Krebserkrankung“

„HPV kann sehr häufig Krebs verursachen. Wenn 100 Frauen mit HPV infiziert sind, muss bei zehn bereits vor Eintreten der tatsächlich Erkrankung entsprechend reagiert werden, um eine Krebserkrankung zu verhindern. Weltweit ist es außerdem die dritthäufigste Krebserkrankung der Frau“, so Michaela Klein, Präsidentin der Krebshilfe Burgenland.

Impfung
APA (dpa)/Robert Guenther
Besonders in jungen Jahren ist eine Impfung wichtig

Auch für Männer ist HPV nicht ungefährlich, erklärt die Expertin. „Männer erkranken genauso häufig an HPV, im Hals-, Nasen- und Ohrenbereich sogar viermal häufiger als Frauen. Die Krebserkrankungen sind etwas unterschiedlich aufgeteilt, aber es sind beide Geschlechter gleich häufig betroffen und es gibt immer das potenzielle Risiko, auch daran zu versterben“, so die Expertin.

„Es gibt kaum Symptome“

„Die Hochrisikosituation erkennt man nicht. Man fühlt sich nicht krank, man weiß es nicht und man ist gleichzeitig, aber ansteckend. Nur knapp fünfzehn Prozent entwickeln entsprechende Symptome. Die meisten Menschen wissen nicht, dass sie infiziert sind“, erklärte Klein.

Ärztin zur gratis HPV-Impfung

Dr. Michaela Klein von der Krebshilfe Burgenland spricht zum Thema gratis HPV-Impfung.

Die HPV-Impfung schützt zu 90 Prozent und wird für alle bis zum 21. Lebensjahr kostenlos. „Die wichtigste Gruppe sind jene Menschen, die noch keine Sexualkontakte hatten, also die neun bis Zwölfjährigen. Es macht aber auch Sinn, sich später impfen zu lassen, allerdings hilft das nicht, wenn man bereits infiziert ist, sondern nur gegen Neuerkrankungen“, sagte die Expertin. Bei Menschen ab einem gewissen Alter macht es laut der Expertin nur noch wenig Sinn, sich impfen zu lassen.