HPV Impfung in den Oberarm
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Gesundheit

Gratis HPV-Impfung ausgeweitet: Große Zustimmung

Die HPV-Impfung wird für alle bis zum 21. Geburtstag kostenlos. Darauf haben sich Bund, Länder und Sozialversicherung geeinigt. Humane Papillomaviren (HPV) sind für zahlreiche Krebserkrankungen verantwortlich, vor allem für Gebärmutterhalskrebs. Sowohl die Ärzteschaft als auch Patientinnen im Burgenland begrüßen das neue Angebot.

Doris Ulreich-Laussermayer ist Frauenärztin und Allgemeinmedizinerin in Stegersbach (Bezirk Güssing). Bei einem Lokalaugenschein von ORF Burgenland Redakteurin Gabi Schiller begrüßte Ulreich-Laussermayer, die auch Mutter von zwei Töchtern ist, die Ausweitung der Gratis-HPV-Impfung ab 1. Februar 2023.

Doris Ulreich-Laussermayer
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Doris Ulreich-Laussermayer

"80 Prozent der sexuell aktiven Frauen kommen mit HPV in Kontakt. Häufig verschwindet es auch wieder, aber in ganz gemeinen Fällen bleibt HPV und macht Veränderungen am Muttermund. In Österreich gibt es pro Jahr zirka neue 400 diagnostizierte Cervix-Karzinome, also Gebärmutterhalskrebs. Es gibt 6.000 Konisationen, das ist diese Operation, wo Vorstufen operiert werden.

Früher nur für Kinder gratis

Bis jetzt war die Impfung nur für Kinder gratis und im Kinderimpfprogramm enthalten. In der Praxis von Ulreich-Laussermayer informierte sich am Mittwoch auch Lara Schlager, eine 20-jährige Patientin aus Oberschützen, über die Impfung. „Würde ich mich impfen lassen, wenn es nicht gratis wäre? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, weil es schon sehr teuer ist“, so Schlager.

Nicht nur für Frauen wichtig

Die Impfung kostet, wenn man sie selbst bezahlen muss, 620 Euro. Die Kinderärztin Ulrike Habeler betreibt in Markt Allhau (Bezirk Oberwart) auch eine Praxis für Geriatrie – also für alte Menschen. Nicht selten kommen ältere Männer mit Krebserkrankungen, die von einer HPV-Infektion ausgelöst wurden, sagt Habeler.

Ulrike Habeler
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Ulrike Habeler

„Es ist eben nicht nur Penis- oder Analkrebs bei den Männern, sondern besonders im Rachenraum. Ich habe einen Patienten mit 65, hätte es die Impfung für ihn damals schon gegeben, würde ihm dieses Leid erspart geblieben sein“, so Habeler. Bei Männern ist das Krebsrisiko sogar viermal so hoch. Zukünftig wird die Impfung in Österreich deshalb auch allen Grundwehrdienern angeboten.