Um für die neuen Förderregeln Stimmung zu machen, tourt Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) durch die Bundesländer. Im Burgenland besuchte er unter anderem die landwirtschaftliche Fachschule in Eisenstadt.
Klimaschutz wird wichtiger
Die heimische Landwirtschaft versorgt die Bevölkerung auch in Krisenzeiten mit regionalen Lebensmitteln. Das soll so bleiben. Was sich ändert, ist das Regelwerk für die Förderungen. Die EU macht für Österreichs Landwirtschaft 1,8 Milliarden Euro pro Jahr flüssig, stellt aber Bedingungen.
„Zielsetzungen wie Klimaschutz, Umweltschutz und Tierwohl haben in der neuen gemeinsamen Agrarpolitik eine größere Bedeutung. Das erfordert eine Diskussion mit den Bäuerinnen und Bauern, denn es wird mehr Leistung gefordert werden, um die Gelder auch abzuholen. “, so Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig.
Biologische Landwirtschaft bringt Vorteile
Der Schwerpunkt Nachhaltigkeit sei im Burgenland fest verankert, sagte Agrarlandesrätin Astrid Eisenkopf (SPÖ). Das Land habe den zweitgrößten Bio-Anteil unter allen Bundesländern und sei damit auf einem guten Weg. „Die biologische Landwirtschaft entpuppt sich oft als krisenresistent, weil sie weniger abhängig von Rohstoffen und äußeren Einflüssen ist“, so Eisenkopf.
Vor dem Krieg in der Ukraine habe die Strategie der EU darauf abgezielt, weniger und dafür teurere Lebensmittel zu produzieren. Das müsse angesichts der Krise korrigiert werden.
Leistbare Lebensmittel im Vordergrund
„Es muss so angepasst werden, dass die Menschen auch leistbare Lebensmittel bekommen, dass wollen wir als Bauern aber das wir gleichzeitig auch unter Wahrung von Klima- und Umweltschutz produzieren können“, so Landwirtschaftskammerpräsident Nikolaus Berlakovich. Die Versorgungssicherheit müsse gewährleistet werden.
FPÖ kritisiert neue Förderregeln
Kritik an den neuen Förderregeln kommt von der FPÖ, die die Regeln als „Sterbehilfe" des ländlichen Raumes und der Bauern bezeichnet. „Hohe Förderbeträge kommen immer weniger Betrieben zugute“, so FPÖ-Landesparteiobmann-Stellvertreter Thomas Karacsony, der „bürokratische Hürden und eine aufgeblähte Kammerstruktur“ kritisiert.