Streik Wulkaprodersdorf Bahnhof
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Verkehr

Bahnstreiks am Montag: Alle Züge stehen

In Österreich streiken am Montag die Bahnmitarbeiterinnen und -mitarbeiter. Die Lohnverhandlungen für die 50.000 Eisenbahner und Eisenbahnerinnen sind am Sonntagvormittag gescheitert. Auch im Burgenland wird daher gestreikt.

Arbeitgeber und Gewerkschaft konnten sich bei den Verhandlungen am Sonntag nicht auf einen Kompromiss einigen. Damit ist auch die fünfte Verhandlungsrunde gescheitert. Zu Beginn der Verhandlungen haben die Eisenbahner 500 Euro mehr Lohn gefordert, zuletzt waren es 400. Die Arbeitgeberseite hat 200 Euro geboten und in der fünften Verhandlungsrunde am Sonntag um acht Euro erhöht – das war der eigentliche Auslöser für die Warnstreiks. „Das ist lächerlich und eine Augenauswischerei, weil bei 208 Euro brutto bleibt einer Familie mit Kindern nicht viel übrig“, so Johann Schaffer, Streikleiter auf Betriebsebene bei der Raaberbahn.

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Streik Wulkaprodersdorf Bahnhof
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Streik der Gewerkschaft
Bahnhof Mattersburg
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Leerer Bahnhof in Mattersburg
Bahnhof Wulkaprodersdorf
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Leerer Bahnhof in Wulkaprodersdorf
Abfahrtsplan Zug
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Alle Züge fallen aus

Angebot für Arbeitnehmervertreter zu niedrig

„Meiner Meinung nach, und so wie ich das von den Kolleginnen und Kollegen aus Wien mitbekommen habe, haben sich die Arbeitgeber zwei Monate lang Zeit gelassen und wirklich nur Scheinverhandlungen geführt. Und letztendlich sind sie gescheitert, weil das letzte Angebot nur um acht Euro mehr ausgemacht hätte“, so vida-Burgenland-Vorsitzender Erich Mauersics. Damit verhindere man keinen Warnstreik, da sei man sich mit der Kollegenschaft einig.

Bis zu 600 Bedienstete im Burgenland betroffen

Die Lohnverhandlungen für die 50.000 Eisenbahner und Eisenbahnerinnen sind Sonntagvormittag gescheitert. Arbeitgeber und Gewerkschaft konnten sich nicht einigen. Im Burgenland betrifft das zwischen 500 und 600 Bedienstete. „Der Streik beginnt um Mitternacht und dauert am Montag den ganzen Tag bis Mitternacht. Alle Eisenbahnen sind davon betroffen – auch die Raaberbahn, dort wird ebenfalls gestreikt“, so Mauersics. Busse und kommunale Verkehrsbetriebe werden weiterhin unterwegs sein, nicht aber Regional-, Fern- und Nachtzüge oder S-Bahnen – mehr dazu in Verhandlungen gescheitert – morgen Streik.

Erich Mauersics
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vida Landesvorsitzender Erich Mauersics.

„Streik nicht das Ziel, aber notwendig“

„Zunächst einmal tut es mir wirklich leid für die betroffenen Fahrgäste. Das ist nicht unser Ziel, dass wir streiken. Unser Ziel ist es, dass wir für unsere Belegschaft so viel wie möglich herausholen, weil es notwendig ist bei diesen Teuerungen, die es momentan gibt. Ich war am Montag schon auf verschiedenen Bahnhöfen, die größeren Bahnhöfe in Neusiedl in Eisenstadt und habe niemanden gesehen. Ich glaube, dass die Leute gut informiert gewesen sind. Es war niemand anzutreffen von den Fahrgästen. Meiner Meinung nach haben wir eine große Zustimmung, weil die Menschen in Österreich sehen, dass es so nicht weitergehen kann“, so Mauersics- Er gehe von weiteren Verhandlungen aus und von einer Lösung „mit der alle leben können.“

Arbeiterkammer: Einfach zu Hause bleiben keine Möglichkeit

Wer mit dem Zug pendelt, kann nicht einfach zu Hause bleiben, erklärt die Arbeiterkammer. Es wird empfohlen Kontakt mit seinem Arbeitgeber aufzunehmen und zu klären ob es realistische Alternativen gibt – zum Beispiel einen privaten PKW, eine Fahrgemeinschaft oder ein anderes Verkehrsmittel, sofern das zeitlich auch zumutbar ist. Auch ein Home Office Tag kann laut Arbeiterkammer vereinbart werden. Ist das alles nicht möglich, muss das Gehalt gezahlt werden. Ein einseitig Urlauber oder Zeitausgleich kann nicht angeordnet werden. Einfacher ist es bei Schülerinnen und Schüler, die wegen des Streiks zu spät oder gar nicht zum Unterricht kommen – sie sind automatisch entschuldigt.