Gebäude in Doha
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Fußball-WM in Katar: Kaum Vorfreude im Burgenland

In zwei Tagen ist Anpfiff zur Fußball-WM in Katar. Vor allem wegen der Verletzung von Menschenrechten und dem Umgang mit Gastarbeitern wird die Vergabe an Katar massiv kritisiert. Die Burgenländer sehen die WM kritisch. Ein Burgenländer ist derzeit für einen Sponsor in Doha im Einsatz.

Gespielt wird in Katar in modernen Prunkstadien. Doch der Glanz wird von der dunklen Seite der Fußball-WM überschattet: Es geht um die katastrophalen Arbeitsbedingungen und Unterkünfte der unzähligen Gastarbeiter, die die Stadien gebaut haben – aber auch darum, dass die WM überhaupt an Katar vergeben wurde und deshalb im Winter stattfindet. Die Stadien in Katar müssen mit gigantischen Klimaanlagen runter gekühlt werden. Für sie gibt es nach der WM kaum Nutzungspläne.

Die Burgenländer sehen die WM in Katar kritisch

Stattfinden wird die WM dennoch, und zwar während hierzulande der Advent wartet. Im Burgenland wird das Großereignis durchaus kritisch gesehen, wie eine Straßenumfrage des ORF Burgenland zeigt. Die große Kritik sorgt auch dafür, dass das Interesse an der Weltmeisterschaft bei vielen Fußballfans im Burgenland durchaus gedämpft ist. In einer aktuellen Umfrage meint fast jeder Vierte, er oder sie werde die WM aus Protest diesmal nicht oder kaum verfolgen nur knapp vier von zehn Befragten wollen sich Spiele anschauen.

Müllendorfer arbeitet für Sponsor im Stadion

Anders ist das bei Tobias Schriefl: Der Müllendorfer arbeitet für einen großen FIFA-Sponsor, während der WM ist er in einem Stadion in Doha stationiert. Die WM ist im ganzen Land allgegenwärtig, wie Schriefl gegenüber dem ORF Burgenland erzählt: „In Wien am Flughafen merkt man das schon. Da bekommt man im Flugzeug schon einen Polster mit WM-Überzug. Am Flughafen ist jede einzelne Stiege mit WM-Werbung angemalt. Die ganze Stadt ist eingekleidet in WM-Sachen. Die Spieler sind auf die Hochhäuser projiziert“, so Schriefl.

Tobias Schriefl
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Tobias Schriefl befindet sich bereits in Katar und bereitet sich auf seinen Einsatz vor

Ob die katarische Bevölkerung an der Weltmeisterschaft interessiert ist, kann Schriefl schwer beurteilen. „Ich hab nicht wirklich Kontakt zu den Einheimischen. Die Leute, mit denen ich in Kontakt gekommen bin, die freuen sich schon alle auf das Turnier“, so Schriefl. Und auch Schriefl selbst, der darauf hoffen kann, Weltstars aus nächster Nähe zu sehen. Stars, die hier vermutlich ihre letzte WM spielen werden. „Mein letztes Spiel ist am 10.Dezember, dann fliege ich zurück. Dann kann ich ein paar Spiele in Österreich sehen und kann dann den Vergleich sehen, was man im Fernsehen sieht und was vor Ort abgeht“, so Schriefl.