Bernd Wiesberger
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Turbulentes Jahr für Bernd Wiesberger

Golfer Bernd Wiesberger hat eine aufregende Saison hinter sich: Zuerst der sportlich schwierige Start, dann die Teilnahme an der umstrittenen, von Saudi-Arabien finanzierten LIV-Tour und schließlich ein Topergebnis bei einem Turnier in Ägypten. Im ORF-Burgenland-Interview erzählt Wiesberger, wie er sich seine Zukunft vorstellt.

Das Jahr 2022 war für den routinierten Golfer Wiesberger ein Jahr des Umbruchs, sowohl auf als auch abseits des Platzes. „Es war auf jeden Fall ein interessantes Jahr, und zwar aus vielen unterschiedlichen Aspekten. Ich war mit Sicherheit spielerisch nicht dort, wo ich in anderen Jahren schon war. Ich habe vor allem im Sommer kein gutes, konstantes Golf gespielt, bis auf ein paar Ausnahmen“, so Wiesberger.

„Froh, dass ich bei der ersten Welle dabei war“

Die größte Änderung vollzog Wiesberger im Sommer, als er den Abschlag in Richtung LIV-Tour wagte. Finanziert von Saudi-Arabien, lockt diese Turnierserie mit hohen Preisgeldern und kurzweiligen Turnierformaten. Der Nachteil daran ist, dass andere Turnierserien Wiesberger zwischenzeitlich gesperrt haben, außerdem gibt es auf der LIV-Tour keine Weltranglistenpunkte zu sammeln. Die Entscheidung zugunsten der LIV-Tour bereut Wiesberger nicht.

„Es war ein durchaus erfolgreiches erstes Jahr – nicht spielerisch von meiner Seite – aber ich glaube, es hat viele positive Erneuerungen in den Golfsport gebracht, hat vieles ein bisschen aufgebrochen und daher bin ich durchaus froh, dass ich bei dieser ersten Welle von Spielern dabei sein durfte“, so Wiesberger.

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Bernd Wiesberger blickt auf ein turbulentes Jahr zurück

LIV-Tour „natürlich auch wirtschaftliche Entscheidung“

Das Geld spielte bei den Überlegungen natürlich eine Rolle. Wiesberger verdiente mit sieben Turnieren 1,8 Millionen Euro Preisgeld. Der Sieger der Serie, Dustin Johnson, bekam 35 Millionen. „Ich bin in erster Linie Golfprofi, weil ich mich mit den besten Spielern messen will, aber natürlich ist es mein Job, und ich muss Geld verdienen. Es ist ein Beruf, der zeitlich irgendwann zu einem Ende kommen wird, und es ist daher natürlich auch eine wirtschaftliche Entscheidung“, so Wiesberger.

Auch 2023 bei LIV-Tour

Bernd Wiesberger hat sich entschieden, auch 2023 auf der LIV-Tour zu spielen, aber nicht nur dort. „Es werden nächstes Jahr 14 Turniere auf der LIV-Tour sein über das Jahr verteilt – das sind Fixpunkte für mich – und dann werde ich schauen, dass ich viele Turniere der DP World Tour in diesen Kalender integrieren kann.“ Davor muss aber ein noch anhängiger Rechtsstreit im Sinne Wiesbergers beigelegt werden, Sperren auf der DP World Tour für LIV-Tour-Spieler für nicht rechtens erklärt werden.

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Wiesberger hofft, 2023 an frühere Erfolge anschließen zu können

Auf dem Golfplatz in Ägypten hat Bernd Wiesberger zuletzt wieder ansteigende Form gezeigt und ist Zweiter geworden, ähnliche Leistungen erhofft er sich für 2023. Der letzte Turniersieg ist eineinhalb Jahre her. Vielleicht wird schon das nächste Turnier in Indonesien zum Volltreffer.