Boys Day in der Pädagogischen Hochschule
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Bildung

„Boys’ Day“: Volksschullehrer gesucht

Im Burgenland sind nur acht Prozent der Lehrkörper an Volksschulen männlich. Zu wenige Männer wollen Volksschullehrer werden, und auch die Zahlen der Pädagogischen Hochschule Burgenland zeigen eine negative Tendenz.

Der Anteil an männlichem Lehrpersonal in den burgenländischen Pflichtschulen ist mit gerade einmal 18 Prozent generell gering. Der Mangel an Lehrern zeigt sich vor allem in den Volksschulen: In der Primarstufe unterrichten hierzulande mehr als 1.100 Frauen, aber nur 94 Männer. Das sind gerade einmal acht Prozent.

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Der „Boys’ Day“ in der Pädagogischen Hochschule Burgenland

Laut Sabine Weisz, Rektorin der Pädagogischen Hochschule Burgenland, sei das ein Problem mit gesellschaftlichen Auswirkungen. „Es gibt sehr viele alleinerziehende Mütter. Die Buben in der Klasse brauchen auch Role-Models und Identifikationsfiguren, damit sie sich auch gut entwickeln können“, so Weisz.

Nur zwei Männer im heurigen Jahrgang

Die Rektorin nimmt auch im Rahmen der Ausbildung eine negative Tendenz wahr. So haben in diesem Studienjahr nur zwei männliche Erstsemestrige ein Studium zum Volksschullehrer begonnen. Männer zeigen laut Weisz aus verschiedenen Gründen wenig Interesse am Beruf: „Es ist sicher ein Grund, dass es diese Vorbilder in der Schule nicht gegeben hat, als die jungen Männer selbst noch in der Schule waren. Der zweite Grund könnte sein, dass nicht bekannt ist, dass man egal an welcher Schule man unterrichtet, man immer das gleiche verdient“, so Weisz.

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Interessierte Oberstufen-Schüler am „Boys’ Day“

Einer der wenigen männlichen Volksschullehrer im Burgenland ist Nino Zanier in der Volksschule Müllendorf. Im Rahmen des „Boy’s Day“ unterrichtete er seine 4.Klasse ausnahmsweise an der Pädagogischen Hochschule Burgenland. Der Grund: Oberstufenschüler aus Mattersburg und Eisenstadt sollen seinen Job näher kennen lernen und dürfen dabei Fragen stellen. „Einer hat mich gefragt, wie man sich so eine Lehrveranstaltung vorstellen kann. Er hat gefragt, ob man das Rechnen etwa neu lernt. Aber nein, es geht mehr um die Didaktik. Wie bringe ich es den Kindern bei?“, so Zanier.

„Schnuppertage“ in Volksschulen

Bis 30. November können sich interessierte Oberstufenschüler – über eine „Aktionslandekarte“ im Internet – an bestimmten Tagen und eingetragenen Volksschulen zum „Schnuppern“ anmelden. An der Aktion nehmen die Volksschulen in Eisenstadt, Kleinhöflein, Mattersburg, Neusiedl sowie Horitschon teil.