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Schlepper krachte in Zaun – sechs Verletzte

Im Burgenland hat sich am Dienstag erneut ein schwerer Unfall mit einem Schlepperfahrzeug ereignet. Ein Fahrzeug prallte in Horitschon (Bez. Oberpullendorf) gegen einen Gartenzaun.

Ein mutmaßlicher Schlepper ist am Dienstag in Horitschon (Bezirk Oberpullendorf) mit einem Kastenwagen, in dessen Laderaum sich 15 Flüchtlinge befanden, gegen einen Zaun gekracht. Sechs Migranten wurden dabei verletzt und mussten im Spital behandelt werden. Der 22-jährige Lenker wurde festgenommen. Er dürfte auf der Flucht vor der Polizei die Kontrolle über den Transporter verloren haben, bestätigte ein Polizeisprecher am Mittwoch einen Bericht der „Kronen Zeitung“.

Der 22-Jährige war am Grenzübergang bei Horitschon davongerast, als Polizisten den Kastenwagen anhalten und kontrollieren wollten. Nach dem Unfall wollte er zu Fuß weiter flüchten, konnte aber, ebenso wie ein Komplize in einem Begleitfahrzeug, festgenommen werden, berichtete die Landespolizeidirektion Burgenland.

In Lutzmannsburg (Bez. Oberpullendorf) stoppte die Polizei kurz darauf ein weiteres Fluchtfahrzeug mit 19 Menschen.

In Nickelsdorf (Bez. Neusiedl am See) hielten Polizei und Bundesheer Dienstagvormittag außerdem eine Gruppe von insgesamt 117 Flüchtlingen an. Die Menschen waren entlang der Eisenbahngleise unterwegs. Auch diesen Bericht der „Kronen Zeitung“ bestätigte die Polizei gegenüber dem ORF Burgenland.

Karner lädt zu Gipfel mit Landeshauptleuten

Die Problematik der Unterbringung von Asylwerberinnen und Asylwerbern führt am Mittwoch zu einem Spitzengespräch zwischen Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) und den Landeshauptleuten. Bereits im Vorfeld werde es ein Telefonat zwischen ihm und Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) geben, hieß es aus dem Büro von Doskozil. Außer Wien und dem Burgenland gibt es kein Bundesland, das die in einer Bund/Länder-Vereinbarung vorgegebene Quote zur Flüchtlingsunterbringung erfüllt – mehr dazu in news.ORF.at.

Kritik von SPÖ

Die SPÖ nahm den Unfall zum Anlass, um erneut Kritik an Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) zu üben. Dieser habe die Situation nicht im Griff, erläuterte Landesgeschäftsführer Roland Fürst in einer Aussendung. Die derzeitigen Probleme rund um die Themen Asyl und Migration seien „Ergebnis einer verfehlten Showpolitik“ der ÖVP.

ÖVP fordert Sicherheitsgipfel

Die burgenländische Volkspartei wiederum forderte einen Sicherheitsgipfel des Landes. Dort sollen die „Kräfte im Kampf gegen illegale Migration“ gebündelt werden, um der Bevölkerung gemeinsam mit dem Bund mehr Sicherheit zu geben, so Klubobmann Markus Ulram.