Pflanzenkohle bindet CO₂ und verhindert, dass es in die Atmosphäre kommt und das Klima belastet. Im Kompostierwerk Sonnenerde in Riedlingsdorf werden biogene Abfälle wie Baum- und Strauchschnitt in hochwertige Erde umgewandelt. Es wird aber auch Pflanzenkohle produziert, bisher aber eher in kleinen Mengen. Das soll sich ändern. Sonnenerde investiert 7,3 Millionen Euro in den Bau einer Produktionshalle, in der künftig Pflanzenkohle im großen Stil erzeugt werden soll.
Dunst: Pflanzenkohle bringt Vorteile für Beton
Biomasse-Reststoffe werden dafür unter Luftabschluss auf 600 Grad erwärmt. Das Ergebnis ist ein Produkt, das an Holzkohle erinnert. Es wird zum Beispiel als Zusatz für Tierfutter verwendet oder zur Erzeugung von besonders ertragreicher Schwarzerde. Pflanzenkohle kann aber auch Beton beigemengt werden, erklärte Gerald Dunst, Eigentümer von Sonnenerde. Das bringe nicht nur eine stabile Kohlenstoff-Bindung und damit im Idealfall CO₂-neutralen Beton, sondern es bringe auch im Beton eine Reihe von Vorteilen, wie die Erhöhung der Zugfestigkeit und der Druckfestigkeit. Auch die Wärmedämmung und der Brandschutz werden laut Dunst durch die Zugabe von Pflanzenkohle zum Beton besser.

Neue Halle aus umweltfreundlichem Beton
Um zu zeigen, dass es funktioniert, setzt Sonnenerde den umweltfreundlichen Beton beim Bau der Produktionshalle ein. Das Unternehmen kooperiert dabei mit einem großen Betonerzeuger, der ebenfalls Interesse daran hat, die Umweltbilanz von Beton zu verbessern. Das Beispiel soll Schule machen und weltweit Nachahmer finden, hofft Sonnenerde-Geschäftsführer Dominik Dunst. Pflanzenkohle sei eine der ganz wenigen CO₂-Bindungstechnologien, die nur Vorteile habe: „Je breiter das in die Masse geht, desto mehr CO₂ können wir alle miteinander binden, festhalten und damit die Welt retten.“

Die neue Halle für die Produktion von Pflanzenkohle soll im Juli nächsten Jahres betriebsfertig sein.