Mann schlägt Frau, Gewalt, Frauen
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Chronik

„StoP“ will Gewalt gegen Frauen beenden

Gewalt an Frauen ist in Österreich leider ein Dauerthema: Heuer gab es bereits 28 Morde an Frauen, bei denen deren Partner oder Familienangehörige mutmaßliche Täter waren. Das Projekt „StoP“ will gegensteuern und das Umfeld bedrohter Frauen einbeziehen.

In Österreich ist jede fünfte Frau körperlicher und/oder sexueller Gewalt ausgesetzt. Jede dritte Frau wurde bereits einmal sexuelle belästigt und statistisch gesehen werden monatlich drei Frauen ermordet. Obwohl das Ausmaß der Gewalt an Frauen erschreckend hoch ist, sind häusliche Gewalt und Partnergewalt immer noch ein sehr unsichtbares Problem. Das gesellschaftliche Tabu und fehlende Informationen hindern Betroffene oft daran, darüber zu sprechen und sich Hilfe zu holen.

„StoP“ in Jennersdorf und Oberwart

Das Gewaltpräventionsprojekt „StoP“ steht für „Stadtteile ohne Partnergewalt“ und setzt genau dort an, wo häusliche Gewalt passiert: am Wohnort, in der Nachbarschaft. An rund 25 Standorten in ganz Österreich hat man dieses Projekt etabliert, im Burgenland ist der Verein Frauen für Frauen in Oberwart und Jennersdorf Trägerin von „StoP“.

Nachbarn sollen wissen, wie sie reagieren können

Der gefährlichste Ort für die Frauen sei sehr oft das eigene Zuhause, sagte die Geschäftsführerin des Vereins Frauen für Frauen, Magdalena Freißmuth. Da seien sehr oft Lebenspartner und Ehemänner mitbeteiligt und deswegen sei es so wichtig, die ganz nahe Umgebung darauf aufmerksam zu machen. Es gehe darum, dass die Leute wissen, wie sie reagieren können, wenn sie einen Streit oder Geräusche, die auch Gewalt vermuten lassen, hören.

Mit rund 15 Beraterinnen in den burgenländischen Standorten möchte man Frauen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen. Das Projekt soll bis Mai 2023 laufen. Da die Arbeit so wichtig sei, hoffe man auf eine Verlängerung der Finanzierung, hieß es.