Verfremdet: Kind wird gefüttert
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Bildung

Sonderschule Oberwart: Probleme mit Schulassistenten

In der Allgemeinen Sonderschule in Oberwart wenden sich Eltern und ehemalige Hilfslehrer, sogenannte Schulassistentinnen, an die Öffentlichkeit. Seit Jahren gebe es bei Schulassistentinnen hohe Personalfluktuation, Kinder mit Behinderungen müssen deshalb immer öfter dem Unterricht fern bleiben.

Der Leidensdruck der Eltern von Kindern mit zum Teil schweren Behinderungen, die die Allgemeine Sonderschule in Oberwart besuchen, ist hoch. Seit Jahren gebe es Probleme mit den SchulassistentInnen heißt es. Sie ermöglichen diesen Kindern zwar die Teilnahme am Unterricht, laut Eltern handle es sich hier aber um schlecht bezahltes Personal, das zum Teil auch schlecht ausgebildet sei und in immer kürzen Abständen den Dienst quittiere. Das habe zur Folge, dass die Kinder tageweise zu Hause bleiben müssen, klagen betroffene Eltern.

Verzweifelte Eltern

Verzweifelte Eltern wandten sich an den ORF, weil es in den vergangenen Jahren permanent zu überraschenden Kündigungen und Ausfällen von SchulassistentInnen gekommen sei und Gespräche bei Land und Bund nicht gefruchtet hätten. Im Gegenteil: Die Lage habe sich verschlimmert. Die betroffenen Eltern wollen anonym bleiben.

„Jetzt sind acht Jahre vergangen und jetzt ist es so weit, dass die Kinder abwechselnd um 12.00 Uhr zuhause sein müssen. Weil es zu wenig Personal gibt“, sagt eine Mutter. „Die Schulassistenz ist ja so geregelt, dass das nur eine Hilfskraft sein muss. Und so wird sie auch bezahlt, sie bekommt 1.400 Euro im Monat“, so ein Vater.

Gabi Schiller beim Interview
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ORF Burgenland-Reporterin Gabi Schiller interviewt einen ehemaligen Schulassistenten, der anonym bleiben möchte

Schlechte Bezahlung Grund für Kündigung

Gegenüber der allgemeinen Sonderschule treffen wir einen ehemaligen Schulassistenten. Er bestätigt, dass vor allem die schlechte Bezahlung der Grund seiner Kündigung war: „Jetzt zurzeit wird eh alles teurer, Kredite werden anders vergeben. Man braucht Startkapital. Aber mit diesem Lohn bleibt mir nicht viel im Monat. Ich bin gerade auf der Suche nach einem Job, wo ich mehr bezahlt bekomme und ich mir auch einen Kredit leisten kann. Wir reden schon seit Jahren darüber, dass wir etwas ändern wollen würden und wir würden auch gerne darüber reden. Aber wir wissen nicht, wo wir anfangen sollen.“

Schneemann will für faire Entlohnung sorgen

Für die Bezahlung der Burgenländischen Schulassistentinnen ist das Sozialreferat bzw. der Verein Rettet das Kind zuständig. Soziallandesrat Leonhard Schneemann (SPÖ) will nun für eine faire Entlohnung sorgen und die Situation an den Sonderschulen evaluieren lassen. Angesprochen auf den Mindestlohn im Burgenland entgegnet Schneemann: „Unser Ziel ist es generell, dass alle, die im Burgenland arbeiten, mit dem Mindestlohn entlohnt werden -und das soll natürlich auch für die Schulassistentinnen und -assistenten gelten. Dafür treten wir ein.“

Ob die Schulassistenten direkt beim Land angestellt werden oder bei einem anderen Arbeitgeber wird noch evaluiert. Die Eltern hoffen auf eine schnelle Lösung.