Gedenktafel für ehemalige Gemeindesynagoge in Eisenstadt enthüllt
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Religion

Eisenstadt: Neue Gedenktafel für Synagoge

Der israelische Botschafter in Österreich Mordechai Rodgold zu Besuch im jüdischen Museum in Eisenstadt. Anlass dafür war die Enthüllung einer neuen Gedenktafel für die ehemalige Gemeindesynagoge.

Für wenige Minuten kehrte die ehemalige Gemeindesynagoge in Eisenstadt bei der Enthüllung der Gedenktafel am Mittwochabend an ihren Original-Standort zurück. Möglich machte das ein Foto, projiziert auf die Fassade eines Bürogebäudes in der Eisenstädter Unterbergstraße. Im Jahr 1832 wurde die ehemalige Gemeindesynagoge errichtet – 1938 wurde sie zerstört.

Gedenktafel für ehemalige Gemeindesynagoge in Eisenstadt enthüllt
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Die ehemalige Gemeindesynagoge in Eisenstadt

Eine Gedenktafel hat viele Jahre an die Synagoge erinnert. Diese Tafel wurde jetzt erneuert. „Ich freue mich darüber, dass wir hier die alte Gedenktafel, die absolut nicht zeitgemäß gewesen ist, ersetzen konnten. Mit einem angemessenen Text und auch mit der Visualisierung der ehemaligen Synagoge“, so Bürgermeister Thomas Steiner (ÖVP).

Jüdische Zeichen sollen am Leben bleiben

Eisenstadt war über viele Jahre lang ein echtes Zentrum jüdischen Lebens. Einige berühmte Rabbiner und Gelehrte haben Vorfahren in Eisenstadt. Auch deshalb ist der israelische Botschafter Mordechai Rodgold zur Enthüllung der neuen Gedenktafel nach Eisenstadt gekommen. „Es gibt heute Straßen in Israel mit den Namen dieser berühmten Persönlichkeiten aus Eisenstadt. Da ist es auch sehr wichtig, dass auch hier in Eisenstadt diese jüdische Präsenz, wenn auch nicht die Präsenz selbst, aber die Zeichen am Leben bleiben“, so Rodgold.

Gedenktafel für ehemalige Gemeindesynagoge in Eisenstadt enthüllt
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Am Mittwochabend wurde die neue Gedenktafel feierlich enthüllt

Ausstellung über die Genese der Synagoge

Begleitet wird die Enthüllung der Gedenktafel von einer Ausstellung. Die Schau zeigt die Genese der Gemeindesynagoge. „Es erinnert eigentlich nichts mehr an die ehemalige Gemeindesynagoge, die immerhin fast auf den Tag genau vor 190 Jahren erbaut wurde. Da wurden die Grundsteine, die Sie hier auch in der Ausstellung ausgestellt sehen, gelegt“, sagte Johannes Reiss, Direktor des Österreichischen Jüdischen Museums.

190 Jahre später ist die Enthüllung der neuen Gedenktafel ein weiterer Grundstein für ein aktives Erinnern an das jüdische Leben in Eisenstadt.