Die asiatische Marienkäferart, die im Herbst in ganzen Schwärmen auftaucht und sich im ganzen Land an Hauswänden, Fenstern und Türrahmen hängt, ist vielen mittlerweile nicht mehr ganz so geheuer. Der Biologe und Insektenliebhaber Joachim Tajmel gibt einen Marienkäfer-Crashkurs, genau genommen einen Harlekin-Marienkäfer-Crashkurs. So heißt nämlich der vor Jahrzehnten eingeschleppte Verwandte unseres Zwei- oder Zwei-Punkt-Marienkäfers.
Woher kommt der Harlekin Marienkäfer?
„In Amerika wurde diese Art ausgesetzt, um die Blattläuse in der biologischen Landwirtschaft zu bekämpfen. Dieser Marienkäfer ist rund um das Jahr 2000 zum ersten Mal in Belgien in Europa aufgetreten und ist jetzt eindeutig im Vormarsch. Er hat sich inzwischen überall enorm vermehrt. Im benachbarten Wald haben wir mit Schülern eine Exkursion gemacht, die plötzlich zu schreien begonnen haben, weil plötzlich so ein riesiger Schwarm dahergekommen ist“, so Tajamel.
Wie sieht der Harlekin Marienkäfer aus?
„Der Harlekin Marienkäfer ist immer sehr bunt gestaltet. Vor allem in den Farben Orange oder gelblich, es gibt aber auch immer schwarze Färbungselemente und so weiter. Er ist deutlich größer als unsere heimischen Arten“, sagte der Biologe.
Ist der Harlekin Marienkäfer gefährlich?
„In Wirklichkeit ist es für den Menschen auf alle Fälle harmlos. Nicht harmlos ist es hingegen für die Artenvielfalt“, so Tajamel. Im Blut des Käfers befinden sich Parasiten, die heimische Arten töten können. „Wenn ein Marienkäfer verängstigt ist und beißt, dann setzt er einen bitter schmeckenden Saft ab und versucht sich so zu verteidigen. Für den Menschen ist das harmlos. Das Problem sind aber andere Marienkäfer, die dadurch infiziert werden können und so Schaden nehmen können“, so Tajamel.
Trotzdem warnt der Biologe vor dem Einsatz von Pestiziden. Vorerst die einzige und beste Lösung ist das Einfangen, und zwar am einfachsten mit dem Staubsauger.